Salami-Lockdown statt Garagenparty
oder: Warum die Regierung die Menschen nudged, um selbst genudged zu werden.
eine extra Kühltruhe ist schon auch eine feine Sache. Irgendwann hat dann das Auto nur mehr schlecht Platz, das Rangieren wird schwieriger, das Aussteigen sowieso. Bis das System endgültig kippt: Dort, wo das Auto stehen sollte, wird erstmals eine Kiste (zuerst nur zwischen-)gelagert. Nach und nach brechen alle Dämme, die Garage ist schließlich mit Gerümpel zugewachsen. Das Auto steht fortan auf der Straße.
Durch die zweite Pandemiewelle ist nun eine andere Nutzungsart der Garage in den Fokus geraten: die als Veranstaltungsraum analog zum Partykeller. Wie beim Partykeller kann man mit Sonderausstattung punkten: geheizt, gekachelt, mit fließendem Wasser etc. Bei der Garagenparty kommen die Stärken der Garage voll zum Tragen: herinnen und doch irgendwie im Freien, Gastfreundlichkeit wird möglich, ohne das Haus öffnen zu müssen, schmutzunempfindlich und im Gegensatz zum Stadel oder der Scheune grill- und raucherfreundlich. Doch damit ist vorerst einmal Schluss.
Die Regierung hat sich dieses Mal für den sogenannten Salami-Lockdown entschieden: Da wurde die verhaltensökonomische Methode des Nudging, die längst zum erprobten Regierungsrepertoire gehört, um einen Twist weitergedreht: Die Bürgerinnen und Bürger werden durch Zögern und Zaudern der Verantwortlichen trotz schlechter werdender Zahlen solang gestupst, bis sie beginnen ihrerseits die Regierung in Richtung Lockdown zu stupsen, die so keine Verantwortung zu übernehmen braucht. Na ja.