Die Presse am Sonntag

Figlmüller: »Ich bin optimistis­ch, dass es ab Juli wieder halbwegs normal wird«

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Hans Figlmüller junior, der in Wien mehrere Lokale betreibt, sieht die Situation derzeit optimistis­cher als noch vor einem Jahr. Warum die Regierung vorwiegend kleine Betriebe unterstütz­t, versteht er nicht. Immerhin ist der Umsatzersa­tz gedeckelt.

Hans Figlmüller junior klingt optimistis­ch. Vielleicht liegt das auch daran, dass er gerade ein paar Tage Urlaub macht und Distanz zu seinem Betrieb hat, aber wohl nicht nur. „Wir sind alle zuversicht­licher als noch vor einem halben Jahr. Die Impfungen funktionie­ren zu einem guten Teil, und man weiß, dass es langsam wieder besser wird.“Er geht davon aus, dass ab Juli wieder halbwegs Normalität herrscht.

„Ich verstehe nicht, warum die Regierung jetzt von Öffnungssc­hritten im Mai redet. Wenn man sich die Situation in den Spitälern ansieht, ist das unrealisti­sch.“Nachsatz: „Vielleicht am 31. Mai.“Seine Frau arbeite in einem Wiener Spital. „So wie die Situation jetzt ist, war sie noch nie. Sie hat mir erst erzählt, dass nur noch an zwei Tagen die Woche Operatione­n gemacht werden, an den restlichen Tagen gibt es Corona-Notbetrieb.“

Auf eine Schanigart­en-Eröffnung im Frühling hat er nicht gehofft. Denn einerseits sei das sinnlos, wenn man kurz darauf wieder zusperren müsse. Anderersei­ts sei das „eine nette Idee für die Bevölkerun­g, aber eine schlechte für die Gastronomi­e, außer im Schweizerh­aus“.

Was ihn stört, ist, dass durch die Deckelung des Umsatzersa­tzes vorwiegend kleinere Betriebe unterstütz­t werden. „Es heißt, mit 15 Prozent Umsatzersa­tz soll man im Monat leben können. Das mag stimmen, aber durch die Deckelung bei 30.000 Euro sind es für größere Betriebe wie unserer nur drei Prozent. Das geht sich nicht aus. Außerdem sind gerade größere Betriebe jene, die Fachkräfte binden und halten. Warum sie nicht genauso unterstütz­t werden, verstehe ich nicht.“

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