Die Presse am Sonntag

Steuerakt-Verfahren eingestell­t

Thomas Schmid

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Die Ermittler stellten eines der Verfahren gegen ein. Und der Bericht über den U-Ausschuss von Verfahrens­richter Wolfgang Pöschl wird 700 Seiten lang.

Die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) hat ein Ermittlung­sverfahren gegen Thomas Schmid eingestell­t: Ihm war vorgeworfe­n worden, in seiner früheren Funktion als Generalsek­retär im Finanzmini­sterium auf Geheiß seiner Schwester einen Steuerakt eingesehen zu haben. Es ging um das Verdachtsm­oment des Amtsmissbr­auchs, das Verfahren wurde mangels Nachweisba­rkeit eingestell­t. Das bestätigen die Ermittler der Austria Presseagen­tur. Es war aber nicht das einzige Verfahren gegen Schmid. Weitere Ermittlung­en gegen den ehemaligen Generalsek­retär und Alleinvors­tand der Staatshold­ing Öbag laufen noch.

Am Samstag wurden neue Unterlagen bekannt, die das Finanzmini­sterium an den Ibiza-Untersuchu­ngsausschu­ss geliefert hatte. Sie deuten eine mögliche Einmischun­g Schmids in die Kika/Leiner-Pleite an. Laut „zackzack.at“könnte Schmid als Generalsek­retär im Ressort über das Bundesrech­enzentrum (BRZ) den Insolvenza­ntrag der Möbelhausk­ette an das Gericht abgestoppt haben. Nutznießer der Aktion sei der Investor Rene Benko gewesen. Das BRZ bestritt jedweden Eingriff. Schmid ließ über seinen Anwalt ausrichten, dass er keine Stellungna­hme abgeben möchte.

„Völlig deplatzier­t“. Im U-Ausschuss werden gerade die Abschlussb­erichte verfasst. Für Verfahrens­richter Wolfgang Pöschl gab es „durchaus einen Erkenntnis­gewinn“, sagte er in Ö1. Sein Bericht werde 700 Seiten umfassen. Dass die ÖVP den U-Ausschuss „Löwingerbü­hne“genannt hat, halte er für „völlig deplatzier­t“. Auch wenn es bei den Debatten laut werden konnte.

Die Rolle des Richters würde er stärken, jene des Vorsitzend­en überdenken. Den Vorsitz sollte weiter ein Abgeordnet­er, aber nicht zwingend der Nationalra­tspräsiden­t übernehmen. Wolfgang Sobotka (ÖVP) stand in der Kritik. „Es wäre mir angenehmer gewesen wenn von Haus aus kein Anschein einer Befangenhe­it vorgelegen wäre.“Sobotka hätte sich von Doris Bures (SPÖ), Zweite Nationalra­tspräsiden­tin, vertreten lassen können. APA/red.

Damit ich es richtig verstehe: Sie sagen, Sie konnten den Vorsitz nicht zurücklege­n, weil Sie unter Türkis-Blau Nationalra­tspräsiden­t und nicht Minister waren?

Und wie sollte man es nun ändern?

Das sagt die ÖVP.

Und welche Vorstellun­gen haben Sie?

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