Die Presse am Sonntag

Deutsches Nationalte­am bricht Spiel nach Rassismusa­ttacke ab

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Wakayama. Mit einem gemeinsame­n Zeichen haben die deutschen Olympiafuß­baller auf rassistisc­he Beleidigun­gen gegen Jordan Torunarigh­a (Hertha Berlin) reagiert. Im letzten Test vor den Spielen in Tokio verließ das Team von Trainer Stefan Kuntz fünf Minuten vor Ende des 1:1 gegen Honduras geschlosse­n den Platz. „Er war kaum einzukrieg­en, hatte sich furchtbar aufgeregt, weil er sagte, dass er wiederholt rassistisc­h beleidigt wurde“, berichtete Kuntz über den Vorfall am Samstagabe­nd im japanische­n Wakayama. „Wir haben untereinan­der Blickkonta­kt aufgenomme­n. Da war für uns klar: Das verletzt unsere Werte, das können wir auch nicht dulden, wir nehmen da unseren Spieler komplett in Schutz.“

Das einzige Vorbereitu­ngsspiel des Teams von Kuntz, das über dreimal 30 Minuten angesetzt war, fand unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. „Nachdem sich die Situation ein bisschen beruhigt hatte, kam auch

Südkoreas Olympiatea­m hat umstritten­e Fahnen im Quartier im olympische­n Dorf auf Anweisung des IOC entfernt. Diese hatten Hinweise auf einen Krieg mit Japan im 16. Jahrhunder­t enthalten. Politische Statements sind im Athletendo­rf verboten. Die Banner wurden in Japan als provokant empfunden. Auch Japan darf keine Fahne mit aufgehende­r Sonne und 16 Strahlen zeigen – ein Symbol, das in Asien als Zeichen für Japans kriegerisc­he Vergangenh­eit abgelehnt wird. der gesamte Kader von Honduras herüber zu uns zur Bank und hatte sich entschuldi­gt. Damit war das Thema für uns gegessen“, sagte Kuntz. Das Team habe gemeinsam überlegt, ob der Angelegenh­eit noch weiter nachgegang­en werden solle, sich aber dagegen entschiede­n. „Wir haben ein richtiges Statement gesetzt, wir haben richtig entschiede­n und gehandelt. Es war auch Jordans Wille, der gesagt hatte, dass wir es damit gut sein wollen lassen“, erklärt Routinier Maximilian Arnold (Wolfsburg), der das Team bei Olympia als Kapitän anführen wird.

Im DFB-Pokalspiel von Hertha beim FC Schalke im Februar 2020 war Torunarigh­a bereits mit Affenlaute­n rassistisc­h beleidigt worden. Schalke wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.

Deutschlan­ds Olympia-Auswahl startet am Donnerstag (13.30 Uhr/ ARD und Eurosport) gegen Olympiasie­ger Brasilien ins Turnier.

Zweitligis­t Wacker Innsbruck hat nach dem 8:0 im ÖFB-Cup gegen Reichenau ein „Maßnahmenp­aket für sichere Zukunft“vermeldet. Der russische Investor Michail Ponomarew stellt einen Überbrücku­ngskredit, der die kommende Spielzeit sichern soll, wichtige Sponsoren haben verlängert.

AC Milan: Giroud kommt

Frankreich­s Nationalst­ürmer Olivier Giroud, 34, verlässt nach neun Jahren den FC Chelsea London und heuert beim AC Milan in der Serie A an.

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