Die Wikinger aus Ried vor dem Ansturm auf Graz
24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTEN AUF Bundesliga: Kann Sturm Graz seine Serie gegen Ried verteidigen?
Graz. Zwei Negativerlebnisse, sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer, können zwar extrem weh tun, dürfen dich aber weder prägen noch aus der Spur drängen. Das zuletzt sehr erfolgsverwöhnte Sturm Graz will also an diesem Wochenende nach Flops eine neue Qualität entfachen, nämlich die des Wiederaufstehens. Zu Gast ist heute die Überraschung der bisherigen Saison, der sieben Punkte zurückliegende SV Ried. Der Abschluss der Hinrunde des Bundesliga-Grunddurchgangs kennzeichnet ein erstes Kennenlernen. Ende des Monats steigt bereits das zweite Duell, dann aber im Cup.
Dazwischen stehen für den Tabellenzweiten die Highlight-Spiele in der Europa League gegen Real Sociedad und das Gastspiel in Salzburg auf dem Programm. Der „klassische Selbstfaller“, das 2:3 in Hartberg sei abgeschüttelt. Auch das 0:4 gegen PSV Eindhoven sei verarbeitet. Ilzer formuliert es gewohnt anders: Er habe die Dinge „kerzengerade angesprochen“.
Die Wikinger kommen. Sein Befund: Die Reflexionsfähigkeit innerhalb der Truppe sei gut. Dennoch warnte er vor den Rieder Wikingern. Er nannte Kompaktheit, Körpergröße, gute Freistoßschützen und die Geschwindigkeit ausgehend von Ante Bajic oder Seifedin Chabbi. Ried sei schwer ausrechenbar, auch angesichts des wenig bekannten Heraf-Ersatzmanns Christian Heinle an der Seitenlinie.
Heinle wird zum zweiten Mal anstelle von Andreas Heraf – ihn plagen weiterhin Stimmband-Probleme – auf der Trainerbank sitzen. Er meinte: „Sturm Graz ist eine Top-Mannschaft, die extrem aggressiv gegen den Ball spielt. Sie haben Mechanismen, die sie seit eineinhalb Jahren ständig verbessern. Nicht zu Unrecht ist Sturm in Österreich hinter Salzburg ganz klar die Nummer zwei.“Sich gegen Sturm einzuigeln, erachtet er als vollkommen unzureichend. Weil man so, über kurz oder lang, die Partie definitiv verlieren würde. Das Heil könne man nur in der Offensive suchen und finden.
Sturm verteidigt allerdings eine ungeheuer starke Bilanz. In Graz wurden von insgesamt 41 Ligaspielen gegen Ried nur drei verloren. Wann es zuletzt geschah? Vor Ewigkeiten, vor elf Jahren. Am 16. Oktober 2010.