Die Presse am Sonntag

»Ein Wahnsinnsg­efühl«

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Der Geiger Julian Rachlin (46) spielt rund 120 Konzerte im Jahr, tritt als Dirigent auf und leitet seit heuer das Herbstgold-Festival in Eisenstadt. Unseren Kinderrepo­rtern verriet er seine Erfolgsgeh­eimnisse.

Na ja, also, so als Spielzeug, so wie man mit Autos oder Puppen spielt, mit zweieinhal­b. Ähm, aber dann ernsthaft ziem lich spät. Also da war ich sechs Jahre alt.

Ich wollte nie Geige spielen. Geige ist nicht mein Lieblingsi­nstrument – bis heute nicht. Mein Lieblingsi­nstrument ist das Cello. Mein Papa spielt Cello, und ich wollte eigentlich immer Cello spielen. Aber es hat sich irgendwie nicht ergeben. Meine Großeltern sind nach Haus gekommen: Sie waren keine Musiker, und die haben einfach eine Geige in irgendeine­m Geschäft gesehen, und wir waren nicht reich, und so haben sie mir eine billige Geige mitgebrach­t. Sie wussten, dass ich verrückt nach klassische­r Musik war. Mit zweieinhal­b. Und dann sind sie gekommen und haben mir gesagt: „Das ist ein Cello.“Sie haben mich angelogen, und da nn habe ich die Geige wie ein Cello gehalten und habe immer mitgespiel­t zum Cellokonze­rt von Anton n Dvo k– das ist bis heute mein Lieblings-Cellkonzer­t. Mein

Papa hat mich irgendwann zu einer Orchesterp­robe mitgenomme­n. Dort bin ich gesessen, da war ich noch keine drei Jahre alt und habe bemerkt: Moment, ich habe gar kein Cello. Das ist viel größer. Ich habe eine Geige.

Das „Ave Maria“von Schubert ist sehr schön. Das war eines meiner ersten Stücke. Und auch das Vivaldi-g-moll Violinkonz­ert habe ich sehr gern gehabt. Es war das erste Violinkonz­ert, das ich als Solist mit Orchester gespielt habe. Da war ich acht oder neun. nd d as sind meine ersten schönen Erinnerung­en.

U...Julian Rachlin viel in der ganzen Welt unterwegs ist? Unsere Kinderrepo­rter und Kinderrepo­rterinnen interviewt­en ihn daher via Zoom. Marie, Frederik und Florentina sind selbst sehr musikalisc­h: Marie spielt Geige, Frederik Cello und Florentina­Bratsche.

Spannend sind die Konzerte – das Üben zu Hause ist nicht immer spannend. Aber es ist wie in jedem Beruf: Wenn du faul bist, dann wird nichts Gutes dabei rauskommen. Und: Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, wenn ich übe, dann kann ich das wirklich ziemlichgu­t.We nn man dann auf die Bühne geht und gut vorbereite­t ist, dann ist das wunderbar. Dieses Gefühl, auf der Bühne zu stehen, ist für mich ein Wahnsinnsg­efühl. Es ist so beglückend, und ich bin so erfüllt nach dem Konzert und auch während des Konzertes, dass es nie die Frage gab, ob ich irgendetwa­s anderes machen möchte als Musik.

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 ?? Evgeny Evtiukhov ?? Julian Rachlin kam mit seiner Familie als Vierjährig­er aus Vilnius (Litauen) nach Österreich.
Ist das Üben nicht langweilig?
Evgeny Evtiukhov Julian Rachlin kam mit seiner Familie als Vierjährig­er aus Vilnius (Litauen) nach Österreich. Ist das Üben nicht langweilig?

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