Mit Kunst durch die Zeiten reisen
Ab 13. Oktober haben Kunstliebhaber und Sammler im Kunstraum im Kinsky die Gelegenheit, in der Verkaufsausstellung ZEITREISE 41 hochkarätige Kunstwerke aus 100 Jahren österreichischer Kunstgeschichte zu erleben und zu erwerben.
„Wir bieten hier im Kunstraum im Kinsky 41 Werke von 34 Künstler an“, erklärt Nadine KrausDrasche, Private-Sales-Expertin im Kinsky und die Organisatorin des Formats. „Wir ermöglichen einen Überblick über mehr als hundert Jahre heimischen Kunstschaffens. Die Gegenüberstellung von Werken aus verschiedenen Jahrzehnten und Kunstströmungen macht diese Schau so spannend.“Das Who’s who heimischer Künstler beginnt bei der Klassischen Moderne mit Protagonisten wie Egon Schiele und Oskar Kokoschka und zieht sich mit zahlreichen hochwertigen Namen bis in die Gegenwart.
Phantastischer Realismus
So hat man etwa, was die Wiener Schule des Phantastischen Realismus angeht, im Kinsky einen Coup gelandet. „Wir haben von Ernst Fuchs ein Hauptwerk von musealer Qualität zu bieten“, betont Kraus-Drasche. Das riesige Bild misst 3,60 Meter im Quadrat, und „es war eine Herausforderung, es in unseren Kunstraum hineinzubekommen: Wir mussten schließlich die Türe aufschneiden“, plaudert die Kuratorin aus dem Nähkästchen. Und setzt fort: „Dieses Gemälde mit dem Titel ‚Paradieso‘ zählt zu Fuchs’ zehn Hauptwerken. Er hat es im Zeitraum von 1983 bis 2008/2009 immer wieder bearbeitet.“Das in seinem monegassischen Atelier Castel Caramel entstandene Bild beeindruckt durch seine Farbigkeit und seinen Detailreichtum. Es stellt Adam und Eva im Paradies dar; sie erinnern an griechische Götter inmitten einer traumhaften Welt.
Internationaler Aktionismus
Auch die heute international renommierte Bewegung des Aktionismus, in den 1960er-Jahren in Wien entstanden, ist vertreten mit Günter Brus, einem ihrer Protagonisten. Das im Kinsky eröffnet hier die seltene Gelegenheit, zehn Papierarbeiten mit den für ihn so typischen „Bilddichtungen“zu erstehen.
In seiner Verbindung von Geschriebenem mit Gezeichnetem vermischt Brus Realität mit Erfundenem. „Wir bieten den Zyklus ‚Nabelstromdelta‘ an“, führt KrausDrasche aus. „Brus vollendete das Werk auf der spanischen Insel Gomera im Winter 1996; der Titel steht in großen Lettern auf der ersten Seite, dramatisch erhöht durch die scharfe Diagonale gespreizter, skelettartiger Finger.“
Skulptur und Architektur
Ein weiterer international hochgeschätzter und in der Schau präsenter Künstler ist Hans Bischoffshausen. „Gerade ist sein Werkverzeichnis in Arbeit, das von Charlotte Kreuzmayr, der früheren Herausgeberin des Kunstmagazins Parnass, verfasst wird“, weist Kraus-Drasche auf aktuelle Entwicklungen hin. Von Bischoffshausen sind zwei Bilder im Angebot; „Behausungen“aus 1960 und „Strukturelle Malerei IV“aus den späten 50er-Jahren. Zu dieser Zeit löste sich der Maler von künstlerischen Vorbildern und entwickelte einen eigenen Stil. Dies wird in „Behausungen“deutlich, das aus der ersten Zeit seiner monochromen Phase der 1960er-Jahre stammt. Der Titel deutet auf Bischoffshausens lebenslange Beschäftigung mit Architektur hin.
Hierin trifft er sich mit Walter Pichler, der Behausungen für seine Skulpturen entwarf. Das im Kinsky zeigt das sogenannte „Türmchen“Konvolut mit zwölf Arbeiten aus den Jahren 1984 bis 1988. Diese Tuschezeichnungen sind Modelle für Räume, die seine Plastiken schützen und beherbergen sollen.
„Pichler zählt zu den wichtigsten Vertretern einer Avantgarde, die mit ihren Werken im Grenzbereich zwischen Architektur und Skulptur hervorgetreten sind“, so die Kuratorin. Die zwölf Papierarbeiten entstanden als vorbereitende Skizzen und Entwürfe seines Projekts „Türmchen“, die fertigen Behausungen befinden sich heute in Pichlers Gebäudeanlage im burgenländischen St. Martin.
Die bedeutenden Zeitgenossen
Auch die Grande Dame der österreichischen Malerei, Martha Jungwirth, fehlt im Kunstraum nicht. Die Künstlerin, die nach einer Personale in der Albertina 2018 nun eine große Galerien-Ausstellung ihrer neuesten Werke bei Thaddäus Ropac in Paris hat, bedarf kaum mehr einer Vorstellung. In Erinnerung ist sie vielen Kunstbegeisterten auch durch ihre wunderbare Gestaltung des Eisernen Vorhangs in der Wiener Staatsoper für die Saison 2019/2020 mit dem Motiv des trojanischen Pferdes. „Wir freuen uns ganz besonders, ein imposantes Werk dieser bedeutenden Künstlerin im Programm
zu haben, der jetzt die Aufmerksamkeit zuteil wird, die ihr gebührt“, betont Kraus-Drasche.
Ein weiteres Highlight ist Rudolf Polanszkys großformatiges Werk „Reconstructions/gespiegelte Symmetrien“aus 2011. Er verwendet Spiegelfolie, Acrylglas, Kunststoff, Silikon und Acryl, befreit jedoch diese industriellen Materialien von ihrer ursprünglichen Funktion und verwendet sie neu. So eröffnet er eine frische Sichtweise auf Materialien und damit auf die Kunst. Der Bedeutung des Künstlers im auch internationalen Umfeld tragen zahlreiche Ausstellungen Rechnung, etwa 2018 in der Wiener Secession, wo sich die Sammlerfamilie Rubell Werke für ihr Museum in Miami/USA sicherte. 2020 stellte Polanszky schließlich in der New Yorker Gagosian Gallery aus.
Ein Schüler der ebenfalls international arrivierten großen Österreicher Arnulf Rainer und Max Weiler, deren Werke ebenfalls in der im Kinsky-Ausstellung zu sehen sind, ist Hubert Scheibl. Von dem aktuell mit einer Personale – „Seeds of Time“– in der Albertina Gefeierten hat man zwei Werke aus verschiedenen Werkphasen im Programm. Ein unbetiteltes Werk aus 1990/91 zeigt eine expressive, aufgewühlte grüne Bildfläche, die von einem monochromen, glatten Bildstreifen im unteren Ende „gehalten“wird. Die zweite Arbeit stammt aus den Jahren 2018/19 und ist aus der Ones-Serie, aus der auch Werke in der Albertina ausgestellt sind. Kraus-Drasche erklärt: „Diese Bilder sind geradezu ein Schlüssel für das Verständnis seiner Farbräume. Ursprünglich hießen sie Once, später änderte Scheibl sie auf Ones, um begreiflich zu machen, dass die Bilder in einem Zug gemalt sind; eine formale Beschreibung seines Malgestus also.“Es geht um den Moment der Konzentration und der Bewegung, die nicht mehr verändert oder ausgebessert werden kann.
beim Schreiben nach Passendem für die Charaktere zu suchen. Bloß kein Durchschnitt, kein Herr Müller, keine Frau Graf, „das hat keine Atmosphäre“, findet er. Fellner eigentlich auch nicht, könnte man einwerfen. Aber deren Spitzname – „die Bibi“– passt dann eben doch sehr gut zur liebenswerten „Tatort“-Ermittlerin.
Mit dem Buch wird per QR-Code auch das Hörbuch mitgeliefert. Ein Zugeständnis an das steigende Interesse des Publikums am Audioerlebnis. Gelesen wird der Text von Ruth BrauerKvam. Da liegt es nahe, auch nach einer möglichen Verfilmung zu fragen. Mit ihr in der Hauptrolle. Immerhin ist Br ek ürzlich unter die Regisseure gegangen – und hat mit „Vorstadtweib“Nina Proll für Servus-TV die ComedySerie „Aus die Maus“gedreht, die noch im heurigen Jahr zu sehen sein wird.
„Eine geile Netflix-Serie“. Hauptberuflich wolle er lieber nicht Regie führen, sagt Bre´e nach diesem Debüt. Dafür liebt er das Schreiben zu sehr. Auch für „Du wirst mich töten“kann er sich das nicht vorstellen. Dafür träumt er schon von Streaming-Weihen: „Das wäre eine geile Netflix-Serie.“Ein paar kurze Spots sind bereits auf YouTube. Mit Brauer-Kvam und dem Soundtrack von Kyrre Kvam, der auch dem Hörbuch eine seltsam entrückte Stimmung verleiht. Gedreht hat die Filme, die keine Minute dauern, Mirjam Unger, die auch einige Folgen „Vorstadtweiber“realisiert hat. Die gehen Anfang 2022 mit Staffel sechs zu Ende. „Wir verabschieden uns würdig“, verspricht Bre´e. „Dann ist es aus. Endgültig.“