Augenauswischerei auf höchstem Niveau!
hen werden. Aufgrund der zu erwartenden Unterschiedlichkeit der Schlüsse, die die Fraktionen ziehen werden, kann sicher nicht davon gesprochen werden, dass der U-Ausschuss ein geeignetes Instrument dafür ist, das derzeit ramponierte Politiker-Image aufzupolieren. Das Instrument des U-Ausschusses soll nicht schlechtgeredet werden, aber derzeit fordere ich die Abgeordneten auf: Macht etwas Sinnvolles für unser Land und denkt nicht immer an parteipolitische Interessen, so berechtigt sie in dem einen oder anderen Fall auch zu sein scheinen.
Dr. Peter Kotynski, 3040 Neulengbach
Kurz’ Beiseitetreten war Augenauswischerei auf höchstem Niveau! Er bleibt als Partei- und Klubobmann der ÖVP das Zentrum der Macht. Und zusätzlich schützt ihn nun seine neu gewonnene Immunität vor weiteren Strafverfolgungen, weil seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem Ansuchen auf Aufhebung derselben nie zustimmen würden. Die ausführlichen, sorgfältig begründeten Anschuldigungen der WKStA werden so einfach vom Tisch gewischt. Damit wäre die Sache erledigt und Kurz hätte nichts mehr damit zu tun. Er hat die Krise weggeredet und den Aufbruch in neue Zeiten mit kleinen Schrammen geschafft. Alle tun nun so, als ob nichts passiert wäre! Jetzt noch von Selbstlosigkeit zu reden und so zu tun, als ob es ihm nur um Österreich ginge, ist unverschämt.
Warum sollen nun urplötzlich an einen Klub- und Parteiobmann der Regierungspartei ÖVP weniger hohe moralische und ethische Ansprüche gestellt werden? Weil Kurz es wieder einmal geschafft hat, sich als das personifizierte Unschuldslamm darzustellen, dem viele etwas Schlimmes antun wollen. Fakten werden nicht einmal erwähnt. In kürzester Zeit erschuf/erfand Kurz sich wieder neu. Er steht nun als Retter Österreichs da, als der Einzige, der schlagartig sozusagen ganz Österreich vor einem riesigen Chaos bewahrt hat. Viele glauben ihm alles, verzeihen ihm alles und lassen ihm alles durchgehen. Österreich hat nun den jüngsten und erfolgreichsten Schattenkanzler der Welt.
So gesehen muss man von einer hypnotischen Wirkung von Kurz ausgehen, der sich viele Österreicher nicht entziehen können. Alle Anschuldigungen sind nun Schnee von gestern.
Egon Hofer, 9063 Maria Saal
»Glaubensfrage« von Dietmar Neuwirth, 11. 10.