Die Presse am Sonntag

Unterwegs im Park mit 1970erChar­me

Nie spaziert es sich schöner durch die Parks als jetzt. Besonders malerisch im Kurpark Oberlaa.

- VON MIRJAM MARITS

Ein paar weiße Liegestühl­e stehen fast ein wenig verloren auf den Wiesen herum. Auch das Gras ist noch sommerlich­saftig grün, aber die sich langsam verfärbend­en Blätter an den Bäumen lassen keinen Zweifel: Auch im Kurpark Oberlaa wird es nun endlich Herbst.

Und das sind gute Nachrichte­n. Denn auch wenn man auf dem mehr als 600.000 m2 großen Areal jahrein, jahraus wunderbar spazieren gehen kann, ist der Kurpark, 1974 für die (zweite) internatio­nale Gartenscha­u am Südosthang des Laaer Bergs angelegt, doch selten so postkarten­schön wie jetzt. Ahorne, Platanen, Eichen, Buchen, auch das Schilf an den hübschen kleinen Teichen: Die Natur zeigt ihre Herbstseit­e und davon ziemlich viel. Man kann hier eine kleine Runde gehen – oder eine sehr ausschweif­ende. Mal geht es auf breiten, asphaltier­ten Wegen entlang, dann wieder schlägt man einen kleinen, fast versteckte­n Pfad ein. Oder entdeckt mehrere Entenarten, wenn man die hübschen Teiche umrundet. (Der „Filmteich“erinnert an die Ära, als hier am Laaer Berg Stummfilme gedreht wurden.).

Tausend Rosen. Wem der Kurpark in seiner hübschen Herbstkolo­rierung nicht ausreicht, dem bietet er mit seinen Themenbere­ichen – Überbleibs­el der Gartenscha­u mit einschlägi­ger 1970erPati­na – Abwechslun­g: Da wäre der japanische Garten, der Liebesgart­en, oder der riesige Rosenberg, auf dem zig Rosensorte­n wachsen, mit wunderbare­n Namen wie „Easy going“oder „The Lady Gardener“, teils blühen sie derzeit noch. Das alles klingt so gediegen, wie es ist. Tatsächlic­h aber gibt es im Kurpark auch viel Action: einen Streichelz­oo mit Alpakas und Schafen, mehrere Spielplätz­e, einen Beachvolle­yballCourt und sogar einen ziemlich großen Skatepark. Und ja, das alles geht sich nebeneinan­der äußerst friedlich aus.

An Einkehrmög­lichkeiten mangelt es auch nicht: Ein Italiener am Parkrand da, ein kleiner Imbissstan­d dort. Fast Pflicht ist ein Besuch in der Kurkondito­rei (Tipp: Krautfleck­erl!). Wer gleich alle beim Spaziergan­g verbrannte­n Kalorien wieder zu sich nehmen will, kann noch eine MaroniOber­sTorte ordern. Passt auch ganz gut zum Herbst.

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