Besser baden als gießen
Zimmerpflanzen behagt ein ausgedehntes Bad mehr als der übliche Guss von oben.
Auch wenn in diesem absurd warmen Herbst die Zimmerpflanzen noch nicht eingeräumt werden mussten, so wird das doch demnächst erfolgen, und deshalb will ich Ihnen eine Beobachtung und Erfahrung der jüngeren Vergangenheit nicht vorenthalten.
Es geht um den scheinbar simplen Vorgang des Blumengießens. Solange die Guten in ihren Töpfen im Freien stehen, kann man herumpritscheln, wie man will. Doch sobald empfindliche Oberflächen wie Parkettböden vor Nässe zu schützen sind, wird es heikler, und normalerweise wird sodann mit einem mehr oder weniger formschönen Gießkännchen hantiert.
Dieses hat bei mir nun fast ausgedient und kommt nur noch bei großen und nicht zu derschleppenden Pflanzen zum Einsatz. Alle anderen kommen in den Genuss eines Tauchbads, und das hat sich sichtlich bewährt. Insbesondere die Farne, die Orchideen, aber auch viele andere Pflanzen werden, wenn sie durstig sind, in eine mit temperiertem Wasser gefüllte Wanne gestellt. Fast bis zur Oberkante des Topfes reicht das gute Nass, das man gelegentlich übrigens auch mit Dünger versetzen sollte. Die Pflanzen bleiben samt ihren Töpfen eine Weile in diesem Bad.
Die Erde wird auf diese Weise ganz durchtränkt, und es gibt keine Trockenstellen rund um die Wurzeln. Wenn man nur von oben gießt, ist das, auch wenn aus den Abzugslöchern unten Wasser rinnt, oft nicht der Fall. Vor allem Pflanzen, die nie zur Gänze austrocknen wollen, kommt das Baden offensichtlich entgegen. Was die Verweildauer im Wasser betrifft, muss man nicht zimperlich sein. Meine Pflanzen weichen mitunter eine gute Stunde, was vielleicht etwas übertrieben, doch meiner Vergesslichkeit geschuldet ist. Zumindest zehn Minuten sollten Sie ihnen jedoch geben. Dann gut abtropfen lassen und zurück mit ihnen an den angestammten Platz.