Kunstwerte
WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN
Die Spark Art Fair wagt nach der Absage der Messe 2023 kommenden März einen Neustart. Bei Cocktails stellte das Management das Kuratorenteam vor und übte sich in Optimismus. VON EVA KOMAREK
Die Spark Art Fair nimmt 2024 einen neuen Anlauf. Am Montag lud das Management der Kunstmesse zum „Sparkling Cocktail“in die MarxHalle, um die künstlerische Leitung und das Programm vorzustellen. Vor allem wollte man ein Lebenszeichen geben: Nach der Absage der Messe hatte die Kunstszene die Spark abgeschrieben.
Die Geschichte der Spark ist typisch für den Wiener Kunstmarkt. Mit einem innovativen Konzept mit Solopräsentationen und junger Kunst gab die Messe 2021 ihr erfolgreiches Debüt. Doch schon ein Jahr später kam es trotz eines erfolgreichen Folgeevents wegen Unstimmigkeiten im Herbst zum Ausstieg von SparkGeschäftsführer und Initiator Renger van den Heuvel. Damit verlor die Messe den international gut vernetzten Kopf. Mehrheitseigentümer und Betreiber der MarxHalle, Herwig Ursin, stellte zwar rasch ein neues Führungsteam zusammen, doch dieses stieß bei den heimischen Galerien auf Skepsis. Heuer im Februar warf die Spark das Handtuch und sagte die Messe ab.
Galerienbeirat ergänzt das Team. Jetzt wagt die Spark im März 2024 einen Neustart. Die künstlerische Leitung übernehmen die Kuratoren Walter Seidl und Jan Gustav Fiedler. Gemeinsam leiten sie das „Curatorial and Advisory Board“, dem auch die Athener Kuratorin Marina Fokidis und der Züricher Kurator Christoph Doswald angehören. Fiedler ist freischaffender Kurator und seit 2019 Direktor des Museum of Now. Seidl ist Künstler, Kurator und Autor. Doswald war schon 2022 Teil des Kuratorenteams und für die Sektion Spark Expanded verantwortlich. Fokidis ist ebenfalls freie Kuratorin, Gründerin der Kunsthalle Athena und war unter anderem kuratorische Beraterin der Documenta 14. Abgesehen von Fokidis handelt es sich um dasselbe Team, das bei der Messe 2023 die Führung hätte übernehmen sollen. Neu ist ein Galerienbeirat, der das Führungsteam unterstützt.
Am Konzept der Solopräsentationen wird festgehalten. Neu dazu kommt ein Sonderprogramm auf der Theaterbühne des Globe in der MarxHalle, wo ein kuratiertes Filmprogramm und Performances gezeigt werden. Geschäftsführer Anton Imre zeigte sich am Montag optimistisch, gut 90 Aussteller gewinnen zu können, wobei er mit zwei Drittel ausländischen und einem Drittel österreichischen Galerien rechnet. Der heimischen Kunstszene wäre es zu wünschen, dass es klappt, denn trotz der hohen Dichte an Events am Wiener Messemarkt gibt es kaum internationale Formate. Wie hoch die Chancen dafür sind, sorgte bei den Gästen des Cocktailempfangs für Diskussionen.