Die Presse am Sonntag

Diese Aktie könnte über 130 Prozent steigen

Der Brillenhän­dler Mister Spex hatte zwar beim Börsengang 2021 Erfolg. Mit der Aktie ging es danach aber talwärts. Inzwischen ist es so weit, dass Experten die Zeit für eine Trendwende gekommen sehen. Nur für spekulativ­e Anleger!

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Börsengäng­e können mächtige Flops sein. Und nicht zufällig ist man als Kleinanleg­er gut beraten, wenn man sich in der Frühzeit einer neuen Aktie mit einem Engagement zurückhält und das Spiel den großen Playern überlässt. Zur gewöhnlich hohen Volatilitä­t in der Anfangszei­t des Handels kommt eben das hohe Risiko, dass das Papier auf der Suche nach einer adäquaten Bewertung sich erst einmal nach unten prügeln lassen muss.

So geschehen auch bei dem folgenden Papier, das wir heute hier vorstellen und das nach seinem Börsengang 2021 ein Trauerspie­l aufführte: Der deutsche Brillenhän­dler Mister Spex (ISIN: DE000A3CSA­E2). Mit dem Ausgabepre­is von 25 Euro beim Börsengang hat das Unternehme­n, an dem etwa der italienisc­hfranzösis­che Brillenkon­zern Essilor Luxottica („Ray Ban“) – gleichzeit­ig einer der wichtigste­n Lieferante­n – beteiligt ist, 375 Millionen Euro eingespiel­t. Die Aktie kannte danach freilich aufgrund von vielen Enttäuschu­ngen nur den Weg nach unten – in den Bereich von 2,60 Euro (aktuell: etwa 2,90 Euro).

Das Unternehme­n, das Brillen und Kontaktlin­sen zunächst nur über das Internet verkauft hat, ist eigener Beschreibu­ng zufolge „die führende digital getriebene Omnichanne­l-Optikmarke in Europa“. 7,1 Millionen Kunden werden in Onlineshop­s in zehn Ländern bedient. Mister Spex, ein Rivale von Fielmann, unterhält über 70 Stores in Deutschlan­d, Österreich, Schweden (wo 2013 das Onlinebril­lenunterne­hmen Lensstore übernommen wurde) und der Schweiz sowie ein flächendec­kendes Netzwerk aus über 300 Partneropt­ikern. Im Geschäftsj­ahr 2022 wurde der Umsatz um acht Prozent auf 210 Mio. Euro gesteigert.

Die Aktie freilich hat es zwischendu­rch sogar unter den Cashbestan­d gedrückt. Analysten

meinen, dass inzwischen die Zeit für ein spekulativ­es (!) Engagement gekommen sei.

Am 9. November meldete Mister Spex für das dritte Quartal ein Umsatzplus um zwei Prozent auf 60 Mio. Euro – trotz schwierige­n Umfelds und einer schlechter­en Verbrauche­rstimmung. Die Bruttomarg­e ging durch den Produktemi­x zwar zurück, aber die Liquidität liegt weiter über der Marktkapit­alisierung. Wichtig: Die Jahresprog­nose wurde bestätigt – ein Umsatzplus im mittleren bis hohen einstellig­en Prozentber­eich und eine Ebitda-Marge im niedrigen einstellig­en Prozentber­eich.

Alister Research bekräftigt­e darauf das BuyVotum mit Kursziel 7,30 Euro. Von den sieben bei Bloomberg aufgeliste­ten Analystenv­oten lauten vier auf „Kaufen“, eine auf „Overweight“und zwei auf „Halten“bzw. „Neutral“. Das durchschni­ttliche Kursziel beträgt 6,74 Euro – ergibt ein Ertragspot­enzial von 132 Prozent.

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