Wintereinbruch sorgt für massive Probleme
Der hat in Österreich und Bayern für zahlreiche Verkehrsbehinderungen gesorgt. Die Lage dürfte sich am Sonntag beruhigen. Die Lawinengefahr bleibt aber groß.
Wien. Tiefwinterlich hat das erste Adventwochenende in Österreich begonnen. Für Skigebiete kurz vor dem Saisonstart (die ersten haben bereits geöffnet) und Schneeliebhaber waren das gute Nachrichten. Der Wintereinbruch hat aber in weiten Teilen des Landes zu massiven Behinderungen im Straßen- und Zugverkehr geführt. Eine Frau wurde im obersteirischen Murtal durch einen Lkw, der auf der nassen Fahrbahn ins Rutschen gekommen war, schwer verletzt.
Betroffen war am Samstag zunächst vor allem der Westen, hier kam es in manchen Regionen zu Stromausfällen, die Westautobahn und mehrere Bundesstraßen mussten teils gesperrt werden. Auch der Zugverkehr war massiv eingeschränkt, unter anderem weil Bäume unter der Schneelast auf die Oberleitungen stürzten. Die ÖBB riefen dazu auf, alle nicht notwendigen Zugfahrten zu vermeiden.
Wer im Westen doch in einen Zug stieg, musste mit Verspätungen rechnen: Denn das Deutsche Eck ist vermutlich noch bis Sonntag zwischen Salzburg und Kufstein beziehungsweise nach München nicht befahrbar, eine Umleitung über Zell am See wurde eingerichtet. Ausfälle gab es auch am Flughafen Innsbruck, wo der Flugbetrieb eingeschränkt wurde.
Im Nachtklub eingesperrt.
In den Bergen Tirols und Vorarlbergs wurde wegen des vielen Neuschnees (bis zu 50 Zentimeter) oberhalb von 2000 Metern die zweithöchste Lawinenwarnstufe („groß“) ausgerufen. In Dornbirn war es schon in der Nacht auf Samstag zu einem Erdrutsch gekommen, der unter anderem den Parkplatz eines Nachtklubs verlegt hatte: 91 Lokalgäste saßen stundenlang fest, das Gebäude konnte aber am Vormittag evakuiert werden, alle Gäste blieben unverletzt.
Im Laufe des Samstags wurde auch der Osten des Landes – vor allem entlang der Alpennordseite und am Alpenostrand – immer mehr eingeschneit. So musste am Samstagnachmittag aufgrund mehrerer, im Schnee hängen gebliebener Fahrzeuge die Wiener Außenringautobahn A 21 zwischen den Knoten Steinhäusl und Vösendorf komplett gesperrt werden, ein Ende der Sperre war am Samstag nicht absehbar. Die Asfinag war im Dauereinsatz, ebenso zahlreiche Feuerwehren, unter anderem im Waldviertel.
Schwer vom Wintereinbruch betroffen war auch Bayern: Zahlreiche Bahnstrecken mussten gesperrt werden, in
Ulm und in München mussten Fahrgäste die Nacht im Zug verbringen. Der Flughafen München stellte den Flugbetrieb ein.
In der Nacht auf Sonntag sollte der Schneefall fast überall aufhören. Die Lawinengefahr freilich bleibt groß. Generell bleibt es im ganzen Land recht kalt bei Temperaturen von minus sechs bis minus zwei Grad im Flachland. (APA/mpm)