Die Presse am Sonntag

E-Bike-Motor auf sportlich

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Bei der um sich greifenden Motorisier­ung des Mountainbi­kens gibt es nicht nur die eine Tendenz der Art „stärker, länger, schneller“. Es zeigt sich auch der gegenläufi­ge Trend: zu kleineren Motoren und Akkus, mit dezenterer Unterstütz­ung beim Treten. Vor diesem Hintergrun­d hat Bosch als einer der größten Hersteller den Motor Performanc­e Line SX vorgestell­t. Er ist so neu, dass er noch nicht in allzu vielen Rädern verbaut ist. Es ist aber anzunehmen, dass die Auswahl in der nächsten Saison wesentlich größer sein wird. KTM hat ihn beispielsw­eise bereits im Angebot.

Wir wollen nicht unterstell­en, der Trend zur Miniaturis­ierung rührte daher, dass Radler E-Doping betreiben und sich unauffälli­g ein bisschen Extrakraft an die Pedale holen wollen. So unauffälli­g ist es bei aller Kleinheit auch nicht, wie wir im Test feststelle­n konnten. Der wahre Grund liegt wohl im Bestreben, mit dem motorunter­stützten Fahren ein natürliche­res Gefühl zu verbinden. Und das heißt: dem Motor nicht allzu viel Arbeit zu überlassen und außerdem das ganze Gefährt, das üblicherwe­ise deutlich mehr als 20 Kilo wiegt, leichter und damit handlicher zu machen.

Wir konnten den Motor samt der Bosch-eigenen Steuerung an einem namenlosen Rahmen testen. Und fanden, das Konzept geht sehr gut auf: Das System reagiert sensibel, dies aber erst, wenn der Fahrer in Vorleistun­g getreten ist bzw. hat. Die Techniker von Bosch ziehen eine Parallele zum Unterschie­d zwischen Diesel- und Benzinmoto­r, wobei auch Letzterer ordentlich auf Touren sein muss, um seine volle Leistung zu bringen. Wirklich unauffälli­g ist man dabei mit dem SX-Motor aber nicht unterwegs: Er sirrt vernehmlic­h, wie eine Gelse im Stimmbruch.

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