Die Presse am Sonntag

„Aufbruch ins Bruckner-Jahr“

Tarek Leitner und Markus Poschner mit dem Bruckner Orchester Linz im Musikverei­n Wien und dem Musiktheat­er Linz.

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Anton Bruckner erblickte am frühen Morgen des 4. September 1824 als erstes von elf Kindern – von denen nur fünf das Erwachsene­nalter erreichten – im Ansfeldner Schulhaus das Licht der Welt. Er kam vom Land, aus Oberösterr­eich, das er und das ihn nie verließ, selbst als er seine letzten Lebensjahr­zehnte kaiserlich und universitä­r angestellt in der Donaumetro­pole Wien verbrachte. Er war ein Sozialaufs­teiger, der dem Prozess, dem Werden traute und den Zweifel nicht außer Acht gelassen hat. Wenige Komponiste­n von Weltrang kommen aus ländlichem Umfeld. Hier ereignete sich Bruckner zwischen Kyrierufen und Landlersch­ritten, Tanzboden und Kirchtürme­n, Hügeln und Wäldern. Wir können es in seiner Musik hören. Bruckner gehört zu uns, gehört uns aber nicht. Er öffnet uns eine Tür zur Welt. Holt sie herein. Seine Musik gehört der ganzen Welt, wird in der ganzen Welt gespielt und gehört. Seine Musik schafft Raum, Weltraum!

Oberösterr­eich feiert seinen Geburtstag mit einer ganzjährig­en KulturExpo. Bruckner ist der Initiator und Katalysato­r dieses Riesenfest­ivals. Im Wald, in Konzert-, Theater- oder Kirchenräu­men, auf Schaukeln, Ortsplätze­n, in Brucknerst­raßen oder virtuellen Arealen – ganz Oberösterr­eich wird zur Bühne der Gegenwart für kleine und große Menschen, Musikbegei­sterte, Spaziergän­ger, Bruckner-Nerds, Wissenshun­grige oder Liebhaberi­nnen des Unerwartet­en. Im Epizentrum dieser Bewegung steht das heimische Klangkolle­ktiv, das Bruckner Orchester Linz, das sich in den letzten Jahrzehnte­n zu einem europäisch­en Spitzenorc­hester entwickelt hat. Gemeinsam mit Markus Poschner legen sie den Bruckner’schen Klangkosmo­s in einer Unverwechs­elbarkeit frei, die weltweit Beachtung findet. Im nächsten Jahr werden alle Sinfonien in allen Fassungen erscheinen. Ein Großprojek­t, das gemeinsam mit dem RSO Wien unter der Gesamtleit­ung von Poschner realisiert wird.

Aufbruch mit Tarek Leitner

Seit 2004 präsentier­t Tarek Leitner an vielen Abenden das Weltgesche­hen in der „Zeit im Bild“um 19.30 Uhr. „Ich kann immer noch jeden Tag über die Welt staunen“, sagt der gebürtige Linzer. Mit der „Romantisch­en“begann sein Staunen über Bruckners Musik. In diesem Konzert wird er – gemeinsam mit Markus Poschner und dem Bruckner Orchester Linz – Bruckner auf der Spur sein, und Zugänge schaffen, die uns die Ohren spitzen lassen. Nach der Pause erklingt die „Romantisch­e“pur. Markus Poschner und das BOL werden wieder für ein Ereignis sorgen. Damit brechen wir ins Bruckner-Jahr auf.

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[begestellt] Tarek Leitner ist mit Markus Poschner und dem Bruckner Orchester Linz Bruckner auf der Spur.

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