Winter in Wien: Viel schöner und besser als sein Ruf
Er kann kalt, grau und windig sein. Er hat aber auch einiges zu bieten – die Ballsaison etwa, die vielen Stadtwanderwege zum Spazieren und Laufen sowie die Parks zum Rodeln. Wen das alles nicht beeindruckt, der braucht nicht lang nach Schwechat, um wegzuf
Wer irgendwann für sich beschlossen hat, den Wiener Winter zu hassen, lässt sich von dieser Haltung wohl nicht mehr abbringen. Für ihn oder sie wird es draußen immer zu kalt und drinnen immer zu warm sein; der Schnee zu matschig, die U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse zu voll, die Tage zu kurz, die Nächte zu lang, der Wind zu schneidend. Und dass die jährlich wiederkehrende Grippesaison auf den Winter fällt, macht die schlechte Laune der „Sommertypen“komplett.
Laufen und Rodeln. Wer aber dem Jänner, Februar und März eine faire Chance gibt, stellt fest, dass diese Monate so manche Aktivität bieten, die entweder nur im Winter möglich oder im Winter am schönsten ist. Rodeln im Pötzleinsdorfer Schlosspark, am Erholungsgebiet Steinhof oder am Cobenzl zum Beispiel; Liebhaber von langen Spaziergängen durch hügelige Winterlandschaften finden unter anderem auf den Wiener Stadtwanderwegen 3 und 4 perfekte Bedingungen vor.
Für Läufer sind die Wintermonate ohnehin die besten, um im Prater, am Donaukanal oder im Schlosspark Schönbrunn bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt dem „Runner’s High“nachzujagen und gleichzeitig an seiner Kondition zu arbeiten, um im Frühjahr in bester Form beim Vienna City Marathon teilzunehmen.
Aber auch in diversen Innenräumen lässt sich im Wiener Winter die Zeit hervorragend verbringen – dann nämlich, wenn die Zahl der Nächtigungen ausländischer Gäste niedriger und die Schlangen vor Ausstellungen, Sehenswürdigkeiten und traditionsreichen Cafés kürzer sind. Eine gute Gelegenheit also, um sich wie ein Tourist in der eigenen Stadt zu fühlen und Dinge zu tun, die sonst eher gemieden werden, um Menschenmengen aus dem Weg zu gehen.
Sauna und Salzgrotte. Wer den Menschenmassen nicht aus dem Weg gehen will, sondern sie sogar sucht, findet sie auf den zahlreichen Bällen, etwa in der Hofburg und im Rathaus. Ob Opernball, Philharmonikerball, Kaffeesiederball, Zuckerbäckerball, Regenbogenball oder Techniker Cercle – sie alle gehören zum Wiener Winter wie Saunagänge und Besuche in einer der Salzgrotten, um sich eine Auszeit vom Alltag zu gönnen, Stress abzubauen, Allergien zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken.
Ja, natürlich ist das alles auch an einem Sandstrand bei 30 bis 35 Grad im Schatten möglich. Die Zugfahrt zum Flughafen Schwechat dauert höchstens 30 Minuten.