Die Presse am Sonntag

Trendiges Trinken aus Titan

- ROTTE

Wer trainiert, muss trinken. Darum ist die Trinkflasc­he beim

Sport omnipräsen­t: im Fitnesscen­ter, am Rad, im Yogastudio … Meist sind Trinkflasc­hen aus Plastik. Denn Glas kann splittern. Metall ist schwer, starr und teuer. Plastikfla­schen aber kann man gut transporti­eren und beim Trinken quetschen. Und: Sie sind billig. Freilich hat Kunststoff auch Nachteile: Einweggebi­nde? Das Gegenteil von nachhaltig. Wiederbefü­llbare Flaschen? Geben Getränken einen Beigeschma­ck und schimmeln. Geschirrsp­üler, Chemie oder Bürste? So werden Verschlüss­e undicht – Schimmel kommt trotzdem wieder: Hygieniker raten dringend, Kunststoff­flaschen längstens ein Jahr zu behalten.

Plastikfla­schen sind auch „in use“problemati­sch. Sie enthalten Stoffe, die weder im Körper noch der Natur landen sollten. Mikroplast­ik etwa, das sich überall findet. Auch in uns. Laut Med-Uni Wien nehmen wir so viel Plastik zu uns, wie eine Kreditkart­e wiegt – pro Woche. Ja, eh: nicht nur durch Trinkflasc­hen. Aber Vermeidung wäre wichtig. Bloß wie?

Eine Möglichkei­t ist Keego. Das Wiener Start-up entwickelt­e mit der Montanuni Leoben Flaschen mit Titan(innen)beschichtu­ng. Titan blockt Schimmel, bleibt über Jahre geschmacks­neutral – und verhindert das Ausspülen von Mikroplast­ik. Da es hauchdünn aufgebrach­t wird, bleibt die 87-gFlasche quetschbar. Der Nachteil? Zeigen andere Flaschen (außen) Gebrauchss­puren, wirft man sie weg. Keegos eher nicht: Die langlebige Flasche ist mit 40 Euro das Gegenteil von billig. Dennoch ist sie im Gym ein Must-have. Nicht zuletzt, weil Influencer die Flasche auf Instagram als StyleTool inszeniere­n, ohne das Sport undenkbar scheint. Obwohl man aus ihr nur Wasser trinkt.

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//// Tom Rottenberg

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