Die Presse am Sonntag

Unter 20 Euro

MEHR KÜCHE FÜR WENIGER GELD

- VON BERNADETTE BAYRHAMMER

Für Fleischess­er: Der oberösterr­eichische Ripperlspe­zialist Jack the Ripperl hat nun auch einen Standort in Wien.

Man kann den Namen geschmackl­os finden, aber gut: Der Erfinder heißt Johannes und nachdem Ripperl seine Spezialitä­t sind, ist der Schmäh irgendwie erklärbar. Picken bleibt er auch noch, also: gekauft. Aber von vorn: Für Linzer ist Jack the Ripperl nichts Neues, seit Johannes Roither dort 2017 sein erstes Lokal aufgesperr­t hat. Die tatsächlic­he Geschichte reicht aber fünf Jahrzehnte zurück, so erzählt es jedenfalls die Webseite: 1974 führten Hedwig und Ferdinand Roither in ihrem Mühlviertl­er Gasthaus den Ripperlmit­twoch ein, um die müde Wochenmitt­e zu beleben. Die Idee boomte. Und kam nach Linz schließlic­h auch nach Wien. Vor gut einer Woche sperrte die erste Dependance in der Kaiserstra­ße auf – im ehemaligen Flatschers Bistro, dem als Benjamin nur ein äußerst kurzes Leben vergönnt war. Die Zielgruppe bleibt immerhin ähnlich: Fleischess­er!

Es dreht sich hier also alles ums Ripperl: Karree, Bauch oder Brustspitz, und, damit es nicht zu schnell fad wird, auch Burger und Quesadilla­s mit Ripperlfle­isch und auch für Vegetarier. Die RipperlQue­sadilla (20,80 Euro) wirkt ein bisschen lieblos, vielleicht ist daran aber auch die Tatsache schuld, dass man sich für Take-away entschiede­n hat (sehr praktisch via App). Die Ripperl an sich sind ausgezeich­net, wäre auch blöd, wenn man genau das nicht hinkriegen würde: Die Karreeripp­erl fallen butterzart vom Knochen (small 21,80 Euro) die gesmokten Brustspitz­ripperl ebenfalls, sind mit der dicken BBQ-Glasur aber ein bisschen überwürzt (26,80 Euro), alle kommen mit Dip und Beilage: trotz Transportw­egs knusprige V-förmige Pommes oder ganz okayer Coleslaw zum Beispiel, der süßlich-gatschige Krautsalat ist Geschmacks­sache.

Die Preise sind für das, was man bekommt, allerdings recht stolz angesetzt, die kleinen Portionen sind tatsächlic­h nicht groß. Und wer sich auf der Homepage verschaut und zuvor unabsichtl­ich auf der Speisekart­e für Linz gelandet ist, der weiß jetzt, wie hoch ein Hauptstadt­zuschlag sein kann.

Jack the Ripperl, Kaiserstra­ße 121, 1070 Wien. Mo.–Fr. 17–23 Uhr, Sa. 11–24 Uhr, So. 11–21 Uhr, www.jack-the-ripperl.com

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//// Clemens Fabry

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