»Der Klang entscheidet«
Wenn er nervös ist, läuft er die Treppen auf und ab. Diesen Tipp hat Felix von seinem Klavierlehrer, Hrvoje Jugovic, bekommen. „Und er hilft“, sagt der Zehnjährige, der gerade sehr erfolgreich am Musikwettbewerb Prima la Musica in St. Pölten teilgenommen hat. Einen Sonatensatz von Haydn, eine Etüde von Chopin und die rumänischen Volkstänze von Bartók hat er vor einer Jury gespielt und dafür einen ersten Platz mit Auszeichnung erhalten – die beste Bewertung in seiner Altersklasse.
Tastenzauberer.
Und sehr verdient: Wenn man Felix spielen hört, würde man nicht denken, dass ein Kind am Klavier sitzt. Die Hände flitzen gekonnt über die Tasten und der junge Mann hat ein großartiges Gefühl für feinste musikalische Nuancen. Mal spielt er lauter, dann leiser, mal ist der Anschlag sanft, dann wieder energisch. Mit vier Jahren hat Felix begonnen, Klavier zu lernen. „Meine Mama ist Pianistin, und mir hat das auch Spaß gemacht. Und es macht mir noch immer Spaß“, sagt der Bub.
Mit sieben Jahren kam er an die Musikschule Klosterneuburg, zu seinem jetzigen Lehrer, Hrvoje Jugovic. Zu Hause übt Felix jeden Tag, eine bis eineinhalb Stunden. „Jetzt vor dem Wettbewerb waren es mehr, circa zwei Stunden.“Nur wenn die Familie auf Urlaub fährt, wird gar nicht geübt. „Das ist
dann eine Ausnahme.“Felix’ Lieblingskomponist ist Chopin: „Egal was der Komponist schreibt – es klingt einfach gut“, sagt der Zehnjährige. Die eigene Musikalität kommt bei dem polnischen Komponisten besonders zur Geltung. „Bei Chopin entscheidet der Klang über Sieg oder Niederlage“, zitiert Felix seinen Lehrer. Vor dem Wettbewerb hat der Jungpianist daher besonders am Klang gearbeitet.
Dazu gehört es auch, zuhören zu können: Wenn Felix ein neues Stück am Klavier lernt, hört er sich vorher auf YouTube Aufnahmen an. Seine Lieblingspianisten sind Daniil Trifonov und
Jewgeni Kissin. Ein bis zwei Wochen braucht er, um ein kurzes Stück zu erarbeiten, drei bis vier Wochen für ein langes.
Ob er selbst Pianist werden will, weiß Felix noch nicht. „Ich bin auch in der Schule gut, besonders in Mathematik. Deswegen kann ich es noch nicht sagen.“Wenn er nicht am Klavier sitzt, spielt er gern Fußball oder Schach oder er spielt mit Freunden.
Bartóks Rumänische Volkstänze spielt Felix noch einmal beim Preisträgerkonzert im Stift Klosterneuburg. Danach freut er sich aber, wieder neue Stücke (kennen) zu lernen.