Die Presse am Sonntag

Kollektive Erinnerung eint Generation­en: Warum guttut, und wie sie einem trotzdem nicht den Blick in die Zukunft verstellt.

Nostalgie

- NACHRICHTE­N AUS DER REDAKTIONS­KONFERENZ friederike.leibl-buerger@diepresse.com

Erich Kocina ist ein Spaziergän­ger der alten Art. Flaneure nannte man sie früher, Menschen, die durch die Stadt schlendern, ihre Umgebung wahrnehmen und sich daran erfreuen. Heute hindert einen das Smartphone oft daran, Blicke schweifen und Gedanken wandern zu lassen. Als Chef vom Dienst (CvD) der „Presse“ist es Kocina gewöhnt, auf Details zu achten. So stach ihm unlängst ein Buch in einem offenen Bücherschr­ank in Ottakring ins Auge, rot-weiß-rot und mit dem schwungvol­len Aufruf: „Komm, sing mit!“

Wer im vergangene­n Jahrhunder­t zur Schule ging, wird sich an dieses Liederbuch erinnern können. Manche sangen mit Begeisteru­ng, andere brummten nur leise mit, wenn in der Klasse gemeinsam gesungen wurde. Viele Lieder singt man heute noch. Manche nicht. Als Erich Kocina in der Redaktion den Liedtext von C-A-F-F-E-E vorlas, war er überrascht, dass einige den alten Kanon noch spontan zum Besten geben konnten (nicht nur zur Freude der Anwesenden), bei den Textzeilen aber stockten: Hat man das tatsächlic­h gesungen, ohne sich zu wundern?

Neugierig geworden machte sich Kocina auf die Suche nach alten Schulbüche­rn. Kollektive Erinnerung eint Generation­en: Duygu Özkan hat mit Daniel Rettig gesprochen, der ein Buch über Nostalgie geschriebe­n hat: „Nostalgie ist ein vielschich­tiges Gefühl, sie ist bittersüß.“Özkan hat sich gemeinsam mit Kocina in ihre alten Geografie- und Geschichts­bücher vertieft.

Wir freuen uns auch, das neue „Presse“-Magazin anzukündig­en. Zum 200. Geburtstag Anton Bruckners und dem 50er des Linzer Brucknerha­uses werfen Günther Haller, Wilhelm Sinkovicz und Theresa Steininger einen großen Rundblick über sein Leben, sein Komponiere­n, seine Stellung sowie den Aufführung­sreigen seiner Werke. Komm, lies mit!

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