Der Tacho in der Schwimmbrille
250 € für eine Schwimmbrille?
Für die meisten „normalen“Schwimmer klingt das absurd: Schwimmbrillen sollen das Auge vor zu viel Wasserkontakt schützen. Schon „beschlagsfrei“für 25 € gilt als Luxus. Doch seit Anfang April liegt die „Form 2“am Beckenrand – für 250 €. Sind die irre? Nein. Denn „Form“Schwimmbrillen können mehr. Sie tracken Pace, Distanz, Bahnen, Pausen und Puls. Ja, das kann heute jede Sportuhr. Aber die Schwimmbrille hält einem diese Daten in Echtzeit vor Augen. Im Wortsinn: Dank des „Augmented Reality Displays“im Brillenglas „schweben“Zahlen und Werte im Wasser. Gut lesbar – immer.
Anfangs irritiert das, aber dann lernt man rasch, nicht nur auf den „Tacho“zu sehen: Die Daten werden ja ohnehin erkannt – ohne Knöpfchendrücken bei Pausen. Und dann in die App übertragen. Dort finden sich sogar Auswertungen zu Kopfhaltung und Wasserlage – und damit steht und fällt die Schwimmtechnik: fein. Weniger fein, aber längst üblich: Einige High-End-Features gibt es nur über ein kostenpflichtiges App„Premium“-Abo (99 €/Jahr). Dazu zählt das „Killer Feature“der
Brille. „Swim Straight“löst nämlich eines der größten Freiwasserprobleme, das Spurhalten: Abweichungen von der Geraden sieht man nun am Head-upDisplay. „Swim Straight“ist im Wettkampf erlaubt, eine echte USP: Mit Schlangenlinien verliert man Zeit. Um das zu vermeiden, legen Hobbytriathleten viel Geld hin: Zeitfahrräder kosten Tausende Euro – wen kratzen da schon die „Form“-Kosten?
Erst recht, wenn man im Wasser dann ständig glasklar vor Augen hat, wie schnell man schwimmt. Ja, auch wenn andere schneller sind – mit Schwimmbrillen um fünf Euro.