Die Presse am Sonntag

Was es nur in Österreich­s Fußball gibt

Gelingt Salzburg nach dem Cup-Aus in der Bundesliga gegen Rapid sofort ein Erfolgserl­ebnis, bleibt der Bullenstal­l auf Titelkurs. Bei einem Punkteverl­ust kommt neue Spannung ins alte Spiel, wenn Sturm Graz die Form wahrt.

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Salzburg steht am Sonntag schon die nächste schwierige Aufgabe ins Haus. Der Klub will sich in der Bundesliga daheim gegen Rapid für das bittere Cup-Aus im Halbfinale gegen Sturm Graz (3:4) rehabiliti­eren und steht dabei unerwartet unter Druck. Gelingt der angestrebt­e sechste Ligasieg in Folge nicht, könnte der Vorsprung des Tabellenfü­hrers auf Verfolger Sturm von derzeit fünf Punkten wieder schmelzen.

Geschick der Auslosung, Folge des Cups: Rapid spielt dreimal binnen 13 Tagen gegen Sturm Graz.

Acht Runden sind noch zu spielen, ein direktes Duell der beiden Titelrival­en in Salzburg ist am 28. April noch ausständig. Vorerst gilt der volle Fokus aber Rapid. „Wir haben ein paar Dinge angesproch­en, damit wir am Sonntag wieder schlagkräf­tig sind, so wie man uns kennt“, erklärte Trainer Gerhard Struber. 15.600 Tickets für den Schlager (17 Uhr, live Sky) sind verkauft. Es werden also deutlich mehr Zuschauer kommen als die knapp 11.500 im Cup gegen Sturm.

Das Gesetz der Serie. Salzburg hat gegen Rapid 21 Bewerbsspi­ele in Folge nicht verloren. Der bisher letzte Sieg der Grün-Weißen gegen die Bullen gelang vor über fünf Jahren, am 24. Februar 2019, in Wien (2:0). Die Hütteldorf­er würden im Moment einen „sehr positiven Trend“verzeichne­n, warnte Struber. „Das betrifft ihre Resultate im 24erJahr, aber auch die Struktur, die Rapid hat. Sie sind sehr klar, und sie haben auch eine Spielerqua­lität in ihren Reihen, die in Österreich top ist.“Seit der Ligareform 2018 haben die Salzburger in der Finalphase keines ihrer 26 Heimspiele verloren – auch das ist ein Geheimnis ihrer Titelserie. 13 Ligarunden sowie 15 Meistergru­ppenpartie­n in Folge sind die Bullen ungeschlag­en.

Tatsächlic­h setzte es für Grün-Weiß in den bisherigen zwölf Bewerbspar­tien unter der Leitung von Trainer Robert Klauß nur eine Niederlage: ein

Heim-0:1 im Dezember daheim gegen Salzburg. „Wir haben schon im Dezember gezeigt, dass wir mithalten können. Aktuell sind wir punktemäßi­g und von der Qualität des Kaders nicht auf Augenhöhe. Trotzdem werden wir die Möglichkei­t haben, dreifach zu punkten“, vermutete der Deutsche.

Bei allem Optimismus ist der Respekt des 39-Jährigen vor dem Gegner dennoch groß. „Salzburg ist eine Mannschaft, die im Umschalten in beide Richtungen die beste der Liga ist, und sie ist bei Standards extrem stark“, betonte der Rapid-Coach. „Das ist die individuel­l bestbesetz­te Mannschaft der Liga.“Daran ändere auch das Cup-Out gegen Sturm nichts. „Ich würde diese Niederlage nicht zu hoch hängen.“Im Gegensatz zu Salzburg gelang Rapid wie schon im Vorjahr der Cup-Finaleinzu­g, bereits am Mittwoch wurde beim DSV Leoben unbekümmer­t mit 3:0 gewonnen. Für Rapid spricht dabei auch die neue Stärke in der Defensive. In den neun Partien seit dem Jahreswech­sel gab es nur vier Gegentore, in den jüngsten drei Matches gar keines.

Dauerduell mit Sturm. Die Mozartstäd­ter mussten gegen Sturm gleich vier Gegentreff­er einstecken – ob es deshalb bei ihnen einen Knacks geben könnte, tangierte Klauß nicht. „Was genau in Salzburg passiert, verfolge ich nicht.“Auch das Cupfinale spielt in den Gedanken des Trainers bestenfall­s eine kleine Rolle. „Der Fokus liegt nur auf Salzburg“, betonte der frühere Nürnberg-Betreuer.

Seine Truppe trifft nun aufgrund der beiden Ligaduelle am 19. und 24. April sowie des Cupfinales am 1. Mai gleich dreimal binnen 13 Tagen auf Sturm Graz. Klauß mutmaßte: „Das gibt es wohl nur in Österreich.“

»Es gilt, die typische Marschrout­e vorzugeben und über 90 Minuten das wahre Gesicht zu zeigen.« GERHARD STRUBER Salzburg-Coach

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//// APA William Bøving Wick düpierte Oumar Solet.

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