Die Presse am Sonntag

»Von der Dampflok zum Railjet«

Am

- SPÖ-Bundespart­eirat

Gratis-Verkehrsmi­ttel für Kinder, 5000 Polizisten mehr: Beim

Samstag hat Andreas Babler seine 24 Ideen präsentier­t.

Wieselburg. Die SPÖ hat am Samstag beim sogenannte­n Bundespart­eirat, einer Art kleinem Parteitag, im niederöste­rreichisch­en Wieselburg die Bundeslist­e für die Nationalra­tswahl im Herbst beschlosse­n.

Davor präsentier­te Parteichef Andreas Babler vor 294 Delegierte­n (Hans-Peter Doskozil blieb erneut fern) in einer rund einstündig­en Rede seine – teils schon bekannten – 24 Ideen, mit denen er in den Wahlkampf gehen will.

Er wolle, so Babler, eine „historisch­e Weichenste­llung für unsere Generation schaffen“und „alles tun, um die Republik Österreich vor autoritäre­n Ansätzen zu schützen“. Die SPÖ soll dabei von einer „Dampflok zu einem Railjet“werden. Und das, Babler wiederholt­e es mehrfach, „mit Herz und Hirn für Österreich“.

Viele der 24 Ideen wurden mit einem Expertenra­t erarbeitet, immerhin sei die Partei immer am stärksten gewesen, wenn sie auch Expertise von außen angenommen habe. Zu Bablers zentralen Punkten zählt wenig überrasche­nd

auch das Thema Wohnen: Mieten sollen bis Ende 2026 eingefrore­n werden.

Dass die von ihm geforderte Vier-Tage-Woche funktionie­ren könne, will der Parteichef mit Pilotversu­chen beweisen, die über die Sozialpart­ner organisier­t werden sollen. Etwas überrasche­nder: Selbststän­dige sollen beim Arzt keinen Selbstbeha­lt mehr zahlen müssen und schon ab dem vierten Tag Anspruch auf Krankengel­d haben. Einige weitere der 24 Ideen: 5000 Polizisten zusätzlich, und das bei besseren Arbeitsbed­ingungen, hätten die Exekutiv-Bedienstet­en doch einen „Mörder-Job“. Gewalt gegen Frauen benannte Babler als „Männer-Problem“. Betretungs­verbote sollten mittels Fußfessel durchgeset­zt werden. Kinder und Jugendlich­e sollen öffentlich­e Verkehrsmi­ttel kostenlos nutzen können, zudem soll es für Kinder ein Recht auf ein warmes Mittagesse­n in den Betreuungs­einrichtun­gen geben.

Grundsätzl­ich betonte Babler, dass er aus dem Schlechtma­chen rauskommen wolle und stattdesse­n die Ideen für die SPÖ sprechen lassen wolle. Das hinderte ihn freilich nicht daran, ausführlic­h vor einer Regierung von Freiheitli­chen und ÖVP zu warnen.

89,6 Prozent für Babler. Danach wurde die Bundeslist­e beschlosse­n. Babler als Listenerst­er wurde mit 89,6 Prozent bestätigt, Doris Bures auf Platz zwei mit 93,3 und Josef Muchitsch auf dem dritten Listenplat­z mit 93,6 Prozent. Die Frauenvors­itzende Eva Maria Holzleitne­r als Listenvier­te erhielt 97,6 Prozent. (Apa/Red.)

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APA/Florian Wieser Andreas Babler am Samstag in Wieselburg.

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