Der Laufschuh als Öko-Botschaft
Manchmal ist die Botschaft fast wichtiger als die Funktion. Wenn die auch noch passt: umso besser. Womit wir beim Thema wären: Salomons neuer Index.03 ist ein Laufschuh, zu dem zu greifen mehr als eine Frage von Gusto und Passform ist. Denn der Index.03 ist, so der Hersteller, zu 100 % recycelbar: Schickt man ihn nach seinem LaufLeben (auf Herstellerkosten) zurück, wird er – heißt es – zerlegt und rückstandsfrei recycelt. Zu Skischuhen, (Sport-)Textilien und anderen Kunststoffprodukten. Klingt fein, ist aber nicht alles. Denn im Schuh stecken auch andere jener „R“, ohne die Kreislaufwirtschaft nicht funktioniert: Neben „Recycle“sind das „Refuse“, „Rethink“, „Reuse“und „Reduce“. Salomon will per „Rethink“einen guten „Reduce“-Schnitt schaffen: Dass bei klassischen Laufschuhen gut 40 % Obermaterial-Verschnitt anfallen, ist ja kaum jemandem bewusst. Hier wurde er aber, so Salomon, auf
26 % reduziert. Auch Einfärben entfällt. Die Zunge ist aus RecyclePolyester, die Sohle wurde mit Blick auf die spätere Weiterverwendung „gekocht“. Das ist aber der Knackpunkt: Kann man so die spezifischen Dämpf- und Stützanforderungen garantieren, die Laufschuhe von Sneakers unterscheiden? Der Test (etwa 150k) sagt: Ja. Vorausgesetzt, man erwartet keine Tempooder Dämpf-Wunder, läuft sauber und neutral – und der Schuh entspricht den persönlichen FußStütz-Bedürfnissen. Passt all das, spricht wenig dagegen, dem mit
250 Gramm und 150 Euro mit „konventionellen“Laufschuhen gleichauf liegenden Index0.3 eine Chance zu geben. Um zu laufen. Aber vor allem: als Zeichen.