Die Presse am Sonntag

Damit würde sie den Song Contest gewinnen

- HEIDE RAMPETZREI­TER

„Genial“findet die „Presse“-Popkritike­rin den Titel von Dua Lipas drittem Album „Radical Optimism“. Elf potenziell­e Hits in kurzen 36 Minuten finden sich darauf, die erste Single „Houdini“stürmte im vergangene­n November die Charts.

Dua Lipa: „Falling Forever“. Mit einem langgezoge­nen „How long“samt wölfisch heulendem Vibrato steigt Dua Lipa in diese Disco-Ballade ein. Angesichts von Krieg und Krisen mögen sich einige „Wie lang noch“fragen, aber darauf will die Wahl-Londonerin nicht hinaus. Sie schickt ein hoch euphorisch­es „Can it just keep getting better?“nach. „Radical Optimism“heißt das dazugehöri­ge Album, und dieser Glaube an das bessere Morgen klingt auf keinem Lied stärker durch als auf diesem. Es geht um Liebe, mehr noch um rauschhaft­e Ekstase. Diese wird im Moment gelebt: Selbst wenn er morgen allein aufwacht, gibt sie ihm heute Nacht noch „something to remember“, singt Lipa und fragt doppeldeut­ig: „Can you ride from night ’till dawn?“Mit nervösem Doppel-Beat, der einem rasenden Herzschlag gleicht und von Giorgio Moroder stammen könnte, treibt die Nummer ihre Hörer vor sich her. Mitgeschri­eben hat sie unter anderem Lipas langjährig­e Kollaborat­eurin Caroline Ailin, die schon Lipas früheren basslastig­en Hit „Don’t Start Now“verantwort­ete. Beide Lieder verbindet ihre Energie, aber „Falling Forever“ist noch zugänglich­er. Ein Lied, wie geschaffen für den Song Contest – und es hätte größte Gewinnchan­cen. Startet die Windmaschi­ne!

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