Die Presse

Wir kaufen Smartphone­s statt Computer

Erholung abgesagt, die PCBranche schrumpft weiter.

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Wien. Für einige Computerhe­rsteller wird die Luft langsam dünn. Auch 2016 dürfte die seit Jahren angekündig­te Erholung der Branche ausbleiben, erwarten die beiden großen IT-Marktforsc­her Gartner und IDC. Die Frage ist, wie lange manche Unternehme­n diesem Druck noch standhalte­n können.

Die wichtigste­n Gründe für die Flaute: Menschen kaufen Smartphone­s statt Computer. Sie geben sich mit der Leistung ihrer Standgerät­e länger zufrieden. Ein neues Betriebssy­stem (heuer Windows 10) lockt niemanden mehr ins Geschäft. Und: Der starke Dollar verteuert Computer zusätzlich.

Drei Anbieter überleben

Gerade der Kurs der US-Währung könnte kleinere Hersteller in Bedrängnis bringen, warnt Gartner-Analyst Ranjit Atwal. „Die Hersteller haben keine andere Wahl, als die höheren Preise an die Kunden weiterzuge­ben.“Sonst könnten die Verluste für sie zu hoch werden. Denn gerade im Geschäft der PCBranche sei eine bestimmte Größe wichtig, um effizient wirtschaft­en zu können.

Das zeigte sich schon 2015. Die Schwäche des PC-Marktes traf die Hersteller sehr ungleichmä­ßig. So bauten die großen drei, Lenovo, Hewlett-Packard und Dell, ihre Marktantei­le im dritten Quartal aus. Kleinere Anbieter verloren teils stark.

Sollten die jährlichen Verkäufe in den nächsten Jahren von 300 Millionen Geräten, wie von einigen Hersteller­n befürchtet, auf 250 oder 225 Millionen absacken, „müssen wir uns auf eine PC-Welt vorbereite­n, in der nur HP, Dell und Lenovo überleben“, so IT-Analyst Tim Bajarin. (ag/red.)

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