Die Presse

„Hohe Meinung von Österreich“

Euro 2016. Andreas Möller, der ehemalige Dortmund- und Schalke-Star, ist Ungarns Co-Trainer und ÖFB-Auftaktgeg­ner am 14. Juni in Bordeaux.

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Die Presse: Österreich ist ein Gruppengeg­ner Ungarns bei der Europameis­terschaft 2016. Was sagen Sie zu diesem Los? Andreas Möller: Das ist eine interessan­te Gruppe. Dass wir gegen Österreich spielen, ist fantastisc­h. Ihr habt ein starkes Team, habt eine hervorrage­nde Qualifikat­ion gespielt. Ich kenne natürlich einige Spieler, vor allem diejenigen, die in Deutschlan­d spielen bzw. gespielt haben. Etwa Alaba, Harnik oder Arnautovic.´ Auch andere, einige stehen bei Topklubs unter Vertrag. Österreich hat mit Marcel Koller einen sehr guten Trainer, da reift eine sehr gute Generation, das habe ich gesehen. Da harmoniert alles. Das ist der Verdienst von Marcel Koller.

Hat Ungarn Respekt vor Österreich? Ich habe eine sehr hohe Meinung über Österreich­s Fußball. Portugal und Österreich sind in unserer Gruppe Favoriten. Ich glaube, wir werden eine tolle Euro erleben. Und Klassiker – wie Österreich gegen Ungarn.

Ungarn ist erstmals seit 1972 wieder bei einer EM-Endrunde dabei. Was kann Ihre Mannschaft in Frankreich erreichen? Wir sind einmal sehr froh, dass wir dabei sind. Das macht uns glücklich, den Rest werden wir erst bei der EM sehen. Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen. Wir müssen die Leistung, die wir im Play-off gegen Norwegen (1:0; 2:1; Anmerkung) gezeigt haben, in jedem Spiel wiederhole­n. Da waren wir taktisch wirklich sehr disziplini­ert. Sie wurden Weltmeiste­r, Europameis­ter, Weltpokal- und Champions-League-Sieger, gewannen den Uefa-Cup, wurden mehrfach Meister und Cupsieger – was wollen Sie als Trainer erreichen? Ich bin sehr froh, dass ich in Ungarn KoTrainer bin. Hier kann ich viel lernen. Ich habe Bernd Storck zunächst bei den Playoff-Spielen gegen Norwegen unterstütz­t, jetzt kommt die EM. Mal sehen, was noch passiert. Natürlich möchte ich einmal irgendwo auch Cheftraine­r werden.

In der deutschen Bundesliga, lieber bei Dortmund oder Schalke? Jetzt kommt einmal die Euro, darüber mache ich mir noch keine Gedanken.

Haben Sie eigentlich ein Trainer-Vorbild? Ich hatte das Glück, sehr viele gute Trainer zu haben. Vorbild nicht direkt, aber Otmar Hitzfeld hat mich schon beeindruck­t und auch geformt. Als Trainer muss man aber letztendli­ch seine eigene Persönlich­keit entwickeln. Das ist schon auch entscheide­nd.

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VON WOLFGANG WIEDERSTEI­N

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