Jagd auf den Attentäter von Tel Aviv
Großfahndung nach Schüssen in einer Bar.
Jerusalem. Ein Großaufgebot israelischer Sicherheitskräfte machte am Sonntag weiter Jagd auf einen arabischen Israeli, der am Freitag zwei Ausflügler in einer Bar in Tel Aviv erschossen und mehrere Passanten zum Teil schwer verletzt hatte. Der 31-Jährige war bewaffnet entkommen. Nicht völlig geklärt war zunächst, aus welchem Motiv heraus der Mann gehandelt hatte. Die Behörden halten psychische Probleme für möglich – „sehr wahrscheinlich“, hieß es, war es jedoch ein Terrorakt. Das wäre der bisherige Höhepunkt einer Attentatsserie, bei der immer wieder Araber mit Messern auf Passanten losgingen.
Bei der jüngsten Gewaltwelle in Israel und den Palästinensergebieten wurden seit Anfang Oktober mehr als 20 Israelis und 140 Palästinenser getötet. Zu den Auslösern zählt die Tragödie der palästinensischen Familie Dawabsha. Fünf Monate nach dem Brandanschlag auf das Haus der Familie in Duma müssen sich nun zwei jüdische Extremisten vor Gericht verantworten.
Rassismus als Motiv
Am Sonntag wurde Anklage gegen den 21-jährigen Amiram Ben-Uliel und einen minderjährigen Komplizen erhoben, der offenbar an der Vorbereitung des Anschlags beteiligt gewesen sein soll. Beide Männer seien von rassistischen Motiven zu dem Verbrechen getrieben worden. Bei dem Brandanschlag starb der eineinhalbjährige Ali Dawabsha noch in den Flammen, seine Eltern erlagen einige Wochen später ihren Verbrennungen. (red./kna)