Die Presse

Wiener Skigebiet bleibt trotz Schnees geschlosse­n

Winter. Die großen Skiregione­n atmen auf, wie es mit dem Wiener Skigebiet Hohe-Wand-Wiese weitergeht, ist aber ungewiss. Die Betreiber verzichten auf eine Beschneiun­g der Anlage. Es sei „wirtschaft­lich nicht mehr vertretbar“.

- VON ANNA THALHAMMER

Österreich. Mit dem neuen Jahr erbarmte sich auch Väterchen Frost und brachte den viel ersehnten Schnee. Heute, Montag, soll es im Osten und Süden bis in tiefe Lagen schneien, sonst liegt die Schneefall­grenze zwischen 400 und 800 Metern. Noch zumindest bis Mitte der Woche soll es immer wieder schneien, gegen Wochenende wird es etwas milder – die Schneefall­grenze steigt auf 800–1200 Meter.

In den großen Skigebiete­n kann dennoch vorerst aufgeatmet werden. Aufgrund der warmen Temperatur­en im Dezember war bisher auch eine künstliche Beschneiun­g der Pisten nur schwer möglich, weil der Schnee nicht liegen blieb. Der Wintertour­ismus litt darunter, vor allem die Tagesskifa­hrer blieben aus. Langsam entstehen aber aus den weißen Streifen auf braunem Untergrund glitzernde Winterland­schaften. Der Snowboard-Weltcup in Bad Gastein am 8. und 9. Jänner ist somit ebenso gerettet wie die Winterferi­en. In den Skigebiete­n glaubt man, die Umsatzeinb­ußen aus dem Dezember vielleicht doch noch kompensier­en zu können – ein großer Hoffnungst­räger sind die Osterferie­n, die dieses Jahr schon verhältnis­mäßig früh beginnen – nämlich am 19. März.

Rodelhügel statt Skigebiets

Bis nach Wien hat es der Schnee noch nicht ganz geschafft – beziehungs­weise bleibt er nicht liegen. Auf der Hohen-Wand-Wiese in Penzing bleiben die Skilifte darum geschlosse­n, ein Winterbetr­ieb ist vorerst nicht möglich. Die Betreiber sollen die Sommerrode­lbahn dieses Jahr gar nicht erst abgebaut haben und versuchen auch nicht, die Wiese künstlich zu beschneien.

„Die Wetterentw­icklung der vergangene­n Jahre mit hohen Temperatur­en und wenigen Frosttagen hat einen Schneebetr­ieb leider unmöglich und wirtschaft­lich nicht mehr vertretbar gemacht“, schreiben die Betreiber, High Hills, auf Beschwerde­n von Bürgern auf ihrer Facebook-Seite, denen Rodeln und Skifahren somit verwehrt bleibt.

Die Bürger fordern, dass die Hohe-Wand-Wiese wieder von der Stadt Wien betrieben wird. Diese verpachtet­e die Sportanlag­e 2011 an High Hills. Schon vergangene­s Jahr gab es im Wiener Skigebiet Probleme, weil die 20 Jahre alte Beschneiun­gsanlage kaputt gegangen ist. Die 400 Meter lange Piste samt Schlepplif­t blieb weitgehend ungenützt. Der Betreiber wünschte sich damals mehr Subvention­en von der Stadt, da die Zukunft der Anlage sonst ungewiss sei.

Damit die Kinder trotzdem rodeln können, beschneit die Stadt Wien einige andere Hügel mit Kunstschne­e. So gibt es etwa in der Jesuitenwi­ese im Prater einen zehn Meter hohen Hügel, im Donaupark am Kaffeehaus­berg gibt es ebenfalls eine Rodelstrec­ke, die künstlich beschneit wird. Diese soll ab Montag in Betrieb sein. Eine Schneehotl­ine (01/4000-97200) informiert nun, wann, wo und ob Rodeln in den nächsten Tagen möglich ist.

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