M Persischen Golf
Nasser und die Kritik an der Baath-Ideologie des irakischen Diktators Saddam Hussein. Nach dem Sturz des persischen Schahs Reza Pahlavi ging es rapide bergab. Bis heute ist in Teheran unvergessen, dass Saudiarabien im Ersten Golfkrieg von 1980 bis 1988 dem irakischen Diktator Saddam Hussein mit 25 Milliarden Dollar unter die Arme griff – ein Krieg, der mehr als eine halbe Million Iraner das Leben kostete. 2016 nun stehen die westlichen Investoren in Teheran wieder Schlange. Auch werden die bisher blockierten Ölund Gasvorkommen des Iran die Abhängigkeit der Industrienationen von saudischer Energie verringern. Und so versucht Saudiarabiens neues Führungstrio aus König Salman und seinen beiden Kronprinzen, gegenüber dem bald von westlichen Sanktionsfesseln befreiten schiitischen Kontrahenten harte Pflöcke einzuschlagen – bisher mit geringem Erfolg und dem hohen Risiko, die ganze Region in einen schiitisch-sunnitischen Megakonflikt zu stürzen.
Prestigeverlust wegen IS
International büßten die saudischen Machthaber zuletzt an Prestige ein – unter anderem, weil die Jihadisten des sogenannten Islamischen Staates (IS) rund um den Globus als blutrünstige Wiedergänger der saudischwahabitischen Schariamission verdächtigt werden. Nun droht nach der spektakulären Hinrichtung des Geistlichen Nimr al-Nimr auch unter den drei Millionen Schiiten in Saudiarabien neues Ungemach.
Und so wirkt der wütende Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Teheran 48 Stunden nach der saudischen Massenexekution eher wie ein Zeichen von Schwäche in Riad. Sollte die Entscheidung Bestand haben, wird sie die Konfrontation auf lange Sicht zementieren. Zweimal bereits – 1941 und 1987 – kappten die beiden Widersacher ihre diplomatischen Beziehungen. Jedes Mal dauerte die Reparatur vier Jahre.