Die Presse

Neos-Rat für Irmgard Griss

Wer berät die parteifrei­e Kandidatin? Wer macht ihre Kampagne? Er habe keine operative Funktion, stehe aber mit Rat zur Seite, liefere Input und stelle Kontakte zu Experten her, sagt Feri Thierry.

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Geleitet wird die Präsidents­chaftskamp­agne von Irmgard Griss von Milo Tesselaar. Dieser war zuvor Herausgebe­r und Chefredakt­eur von „Biorama“, einer Art Hipster-Magazin für nachhaltig­en Lebenswand­el, früher über ein Joint Venture mit dem Medienreic­h des Niko Alm, heute Neos-Nationalra­tsabgeordn­eter, verbunden.

Und die Neos – genauer gesagt deren Bundesgesc­häftsführe­r Feri Thierry – sind auch in die Griss-Kampagne involviert. Allerdings nicht in einer „operativen Funktion“, wie Thierry sagt. Aber er stehe mit Rat zur Seite, wenn Hilfe gebraucht werde, liefere Input und stelle, wenn gewünscht, Kontakte zu Experten her.

Ein Experte, dessen Name derzeit fällt, wenn von der GrissKampa­gne die Rede ist, ist Stefan Albin Sengl. 2010 – damals hieß er noch Stefan Bachleitne­r – hat er die Kampagne von Bundespräs­ident Heinz Fischer geleitet. „Amüsiert“nehme er diese Gerüchte zur Kenntnis, sagt Sengl. Er sei kein Griss-Berater. Er kenne lediglich Tesselaar und plaudere gelegentli­ch mit ihm. In seinem Polit-Blog hat Sengl Griss jüngst Geschick, politische­s Gespür und Cleverness attestiert.

Das Kampagnent­eam werde in zwei bis drei Wochen stehen, sagt Tesselaar. Man sei noch in Gesprächen mit zwei „senioreren“PR-Experten. Tesselaar selbst war bereits in einem Wahlkampf der Grazer Grünen aktiv und beriet auch SPÖ und ÖVP.

Mit über 200.000 Euro an Spenden ist das Griss-Team in das neue Jahr gestartet. 100.000 Euro davon stammen von Cattina Leitner. Die ehemalige Richterin aus dem Soravia-Clan, heute in einer Anwaltskan­zlei tätig, ist mit Andritz-Chef Wolfgang Leitner verheirate­t. Gemeinsam mit Ex-Wirtschaft­sminister Martin Bartenstei­n hat er seinerzeit das Pharmaunte­rnehmen Genericon gegründet. Und als erster prominente­r ÖVPler hat Bartenstei­n unlängst zur Wahl von Irmgard Griss aufgerufen.

oliver.pink@diepresse.com

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