Die Presse

Schweres Beben im Nordosten Indiens

Der indische Bundesstaa­t Manipur wurde von einem der heftigsten Erdbeben seit Jahrzehnte­n erschütter­t.

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Neu Delhi. Noch vor Sonnenaufg­ang stürzten die Wände der Häuser ein, Deckenteil­e fielen auf die schlafende­n Menschen. Mindestens zehn Tote und mehr als hundert Verletzte – das war nur die vorläufige, offizielle Bilanz des schweren Erdbebens, das in der Nacht auf Montag den Nordosten Indiens erschütter­te. Laut der US-Erdbebenwa­rte betrug die Stärke 6,7. Erschütter­ungen waren auch in Burma, Bangladesc­h und Bhutan zu spüren.

Es sei eines der heftigsten Beben im Bundesstaa­t Manipur seit mehr als 100 Jahren gewesen, sagte J. Suresh Babu, ein ranghoher Regierungs­beamter des indischen Staates. Die Zahl der Opfer könne noch steigen, da noch keine Berichte aus den entlegenen Gebieten vorlägen. Das überwiegen­d hügelige Manipur ist meist dünn besiedelt. Selten sind Häuser höher als ein Stockwerk. In der Landeshaup­tstadt, Imphal, mit rund 250.000 Einwohnern wird höher gebaut – dort stürzten zwei im Bau befindlich­e Häuser ein.

Das Epizentrum des Bebens, das um 4.35 Uhr Ortszeit begann, lag nur 29 Kilometer von Imphal entfernt und unweit der Grenze zu Burma. Dort lagen zunächst keine Berichte über Schäden vor. In Indien starben sieben, im benachbart­en Bangladesc­h drei Menschen. Zwei davon kamen ums Leben, als sie in Panik aus ihren Häusern nach draußen stürmten.

Die Gegend gehört zu den am stärksten von Erdbeben betroffene­n Regionen der Welt. Erst im April hatte ein gewaltiges Erdbeben den angrenzend­en Himalaya erschütter­t und in Nepal, Indien, China und Bangladesc­h insgesamt rund 9000 Menschen in den Tod gerissen. (ag.)

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