Babyboom, Rekordsommer und sechs Tannen
Statistik. Für Hunde gibt es mehr Platz zum Spielen als für Kinder. Dafür gab es so viele Neugeborene wie seit 1968 nicht. Und zwei Millionen Menschen sind in Wien nichts Neues. Das „Statistische Jahrbuch“Wiens ist erschienen – die Stadt in Zahlen.
Wien. Wie viele Gackerlsackerlspender stehen in Wien? Wie viele Bäume wurden gepflanzt, und wie viele Kühe und Schweine leben eigentlich in der Stadt? Antworten auf diese und andere vielleicht nicht allzu oft gestellte Fragen liefert das „Statistische Jahrbuch“Wiens, das dieser Tage erschienen ist.
2.000.000 ist die magische Zahl. So viele Bewohner soll Wien 2028 haben – die Stadt darauf vorzubereiten, ist eine Aufgabe der rot-grünen Regierung. Was als Rekord gehandelt wird, war schon einmal da. 1910 lebten 2.836.303 Menschen in Wien, 53.326 davon im ersten Bezirk. Die bevölkerungsreichsten Bezirke waren Ottakring (179.045) gefolgt von Landstraße und Leopoldstadt (rund 160.000). 2015 hatte Wien 1.797.337 Einwohner, davon leben 16.339 im ersten Bezirk. Die meisten Menschen leben heute in Favoriten (189.713). Rund 33,1 Prozent aller Wiener sind nicht in Österreich geboren. Der Bezirk mit den meisten Menschen mit Migrationshintergrund ist Rudolfsheim-Fünfhaus (50,7), gefolgt von der Brigittenau (46,9 Prozent). Den geringsten Anteil hat Liesing (24,1 Prozent), gefolgt von Donaustadt und Floridsdorf.
55.693 Hunde leben in Wien – die meisten gibt es im 22. Bezirk (8201), die wenigsten in der Josefstadt (438). Es gibt insgesamt 3165 sogenannte Gackerlsackerlspender und den Tieren stehen 150 Hundezonen mit insgesamt 1.069.636 Quadratmetern zum Auslauf zur Verfügung. Das sind pro Hund 19,2 Quadratmeter. 856 Spielplätze mit insgesamt 657.277 Quadratmetern gibt es in Wien. Das sind pro Kind durchschnittlich 2,56 Quadratmeter Spielfläche – ein Hund hat demnach rund das Sechsfache zur Verfügung. Am wenigsten Platz haben Kinder durchschnittlich übrigens in Ottakring mit 1,22 Quadratmetern pro Kopf.
19.206 Kinder wurden 2014 geboren – so viele wie seit 1968 nicht mehr. Die meisten Kinder kamen im Juli zur Welt (1817). Es gab 8075 Eheschließungen und 4444 Scheidungen.
114.936 6,24 Quadratkilometer Rebflächen gibt es in Wien. Aus den Trauben wird zu 82 Prozent Weißwein hergestellt, die häufigste Sorte ist der Grüne Veltliner. Auf 735 Hektar wird Gemüse angepflanzt. Am häufigsten werden Gurken und Salat angebaut. Wien liegt als gemüseproduzierendes Land auf Platz drei hinter Niederösterreich und Oberösterreich. 10,1 Prozent des gesamten Ertrages kommen aus Wien. Kärnten und Vorarlberg tragen jeweils weniger als ein halbes Prozent bei. 2015 gab es in Wien 583 Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen – und 602 Tierärzte.
30.811 Euro verdient ein Wiener im Durchschnitt jährlich brutto. Das höchste Durchschnittseinkommen verzeichnete die Innere Stadt mit 51.516 Euro, gefolgt von Hietzing (42.251 Euro) und Döbling (39.081). Am niedrigsten waren die Gehälter im 15. Bezirk (23.761 Euro) und der Brigittenau (25.192 Euro).
47 Prozent der Bewohner im ersten Bezirk haben einen akademischen Abschluss – durchschnittlich sind es in Wien 23,9 Prozent. Die Josefstadt liegt mit 45,6 Prozent auf Platz zwei, Neubau mit 43 Prozent auf Platz drei. Die wenigsten Akademiker gibt es in Simmering (elf Prozent), Favoriten (12,2 Prozent) und Floridsdorf (14,5 Prozent). Die meisten vorgemerkten Arbeitslosen gab es 2014 in Favoriten, die wenigsten in der Inneren Stadt.
2680 Euro gibt ein Wiener im Schnitt pro Monat aus. 609 davon für Wohnen und Energie, 304 Euro für Nahrung und antialkoholische Getränke, 69,9 für alkoholische Getränke. 343 Euro werden für Verkehrsmittel ausgegeben, 100 für die Gesundheit, 417 für Freizeit, Sport und Hobby. 172 Euro fließen in Kaffeehäuser und Restaurants.
7121 Menschen wurden 2014 bei Verkehrsunfällen verletzt. 4061 wurden von Männern verursacht, 3056 von Frauen – bei vier Personen wurde das Geschlecht nicht vermerkt. 81 Kinder wurden auf dem Schulweg verletzt. Die meisten Verletzten gab es in Favoriten (870) und der Donaustadt (681). Die wenigsten in der Josefstadt (78).
2015 war laut Wetteraufzeichnungen einer der heißesten Sommer überhaupt – im Buch ist zuletzt nur das Jahr 2014 erfasst. Die heißesten Jahre waren bisher 2000 und 2007 mit einer Durchschnittstemperatur von 11,7 Grad. Der heißeste Monat war der August 1992 mit durchschnittlich 24,5 Grad. Der heißeste Tag war der 8. August 2012 mit 39,5 Grad, der kälteste bisher der 11. Februar 1929 mit –26,3 Grad.