Die Presse

Til Schweiger

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S chon die alten Römer wussten es: Si tacuisses, philosophu­s mansisses. Frei übersetzt: Der Schweiger ist ein großer Philosoph. Im Intellektu­ellen-Portal Facebook gab ebendieser Til Schweiger nun eine weitere Kostprobe seines Schaffens.

Kritikern des Regisseurs des feinsinnig­en „Tatort“, in dem Til Schweiger die Hauptrolle spielte, entgegnete er sanftmütig, aber mit poetischer Wucht: „Ich hab viel mehr Ahnung von Kunst als die meisten von diesen Trotteln, die darüber schreiben.“Deshalb, so direkt an den Regisseur gerichtet, „feier ich dich jetzt mal so richtig derbe ab.“Und weiter: „Andere verschwend­en das Budget für zwei moppelige Kommissare, die ne Currywurst verspeisen, oder ein Bier vor einem bayrischen Imbiss zocken. Du bringst Non-Stop-Action in diese 90 Minuten, in denen sonst meist dummes Zeug gelabert wird.“Ein Stück deutscher Fernsehges­chichte sei hier geschriebe­n worden, „kompromiss­los, atemlos, viril, fantastisc­h für das schmale Geld“. Atemlos. Das war dann letztlich auch Helene Fischer, Schweigers Gegenspiel­erin in diesem „Tatort“. Ein Glück, dass Til Schweiger nicht sprachlos wurde.

Das ist ja oft das Fasziniere­ndste an den wirklich großen Schauspiel­ern. Dass sie in natura genau so sind wie auf dem Bildschirm. (oli)

oliver.pink@diepresse.com

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