Wie man auf nicht allzu steil steigende Kurse setzt
Zertifikate-Lexikon. „Sprint“zu begrenztem Gewinn.
Wien. Wer in der nächsten Zeit mit einer Kurssteigerung bei einer bestimmten Aktie oder einem Index rechnet – allerdings keiner allzu steilen –, kann zu einem SprintZertifikat (oder „Sprinter“-Zertifikat) greifen. Der Name rührt daher, dass solche Zertifikate bei relativ kurzer Laufzeit hohe Gewinne versprechen. Sprint-Zertifikate haben einen Startkurs, der zu Laufzeitbeginn meist in etwa der der zugrunde liegenden Aktie entspricht, und einen Stoppkurs.
Idealerweise liegt der Aktienkurs zum Laufzeitende dazwischen. Denn fällt die Aktie und notiert zum Laufzeitende unter dem Startkurs, erhält der Inhaber des Zertifikats stattdessen eine Aktie. Hätte er in die Aktie selbst investiert, hätte er den gleichen Kursverlust ertragen, aber wenigstens nicht auf eine etwaige Dividende verzichten müssen.
Das Investment in das Zertifikat hat sich indes dann ausgezahlt, wenn die Aktie zwischen Start- und Stoppkurs notiert. Dann erhält man erstens den Ge- genwert des Startkurses, und zweitens werden alle Gewinne verdoppelt – allerdings nur bis zum Stoppkurs. Sollte die Aktie noch stärker steigen, bekommt man dennoch nicht mehr Geld. Wer mit einer sehr steilen Kurserholung rechnet, ist mit der Aktie selbst besser dran.
Ein Beispiel: Ein Sprinter-Zertifikat auf Siemens ( DE000XM 464S8) hat eine Restlaufzeit bis 16. Dezember 2016. Es kostete zuletzt 99 Euro und damit etwas mehr als die Siemens-Aktie selbst (95 Euro). Der Startkurs beträgt 100, der Stoppkurs 125 Euro. Sollte die Siemens-Aktie sich bis Laufzeitende nicht mehr bewegen oder gar fallen, verliert der Anleger mehr als bei einem Direktinvestment, da er für das Zertifikat mehr als für die Aktie bezahlt hat. Sollte die Siemens-Aktie auf 110 Euro steigen, gibt es 120 Euro (Startkurs plus Gewinn mal zwei). Sollte die Siemens-Aktie hingegen auf 170 Euro steigen, gibt es „nur“150 Euro (Startkurs plus 125 mal zwei). (red.)