Die Presse

Microsoft: Patient mit Erkältung

Technologi­e. Der Software-Pionier musste im ersten Quartal einen Gewinnrück­gang hinnehmen. Künftig soll die PC-Abhängigke­it sinken.

-

Redmond/Wien. „Der Patient hat eine Erkältung, aber ein stark schlagende­s Herz“, befanden die Analysten von Morgan Stanley nach der Präsentati­on der jüngsten Quartalsza­hlen des Technologi­eriesen Microsoft. Wegen einer Steuerrück­zahlung sowie des sinkenden PCGeschäft­s musste das Unternehme­n einen schweren Gewinnrück­gang hinnehmen. Während die Windows-Erlöse fielen, wuchs jedoch das Cloud-Geschäft, auch die Office-Programme verkauften sich gut. Mit eigenen Geräten und Cloud-Diensten will Microsoft seine PC-Abhängigke­it senken.

Die Aktie, die infolge des Platzens der New-Economy-Blase schwer abgestürzt ist, notiert inzwischen wieder nahe ihrem Allzeithoc­h – obwohl das Unternehme­n zahlreiche Entwicklun­gen, etwa das Smartphone, zunächst verschlafe­n hat. Dank seiner breiten Aufstellun­g (Betriebssy­steme, Tablets, Spielekons­olen, Handys, IT-Support) ist Microsoft mit einer Marktkapit­alisierung von mehr als 400 Mrd. Dollar eines der größten börsenotie­rten Unternehme­n weltweit.

Die Analysten sehen eine gute Zukunft. Laut Bloomberg gibt es 25 Kaufempfeh­lungen, zehn „Halten“- und vier Verkaufsem­pfehlungen. Im Schnitt sehen die Experten ein Kursziel, das um elf Prozent über dem gegenwärti­gen Kurs liegt. (b. l.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria