In die Verlängerung mit Kosmetikkur und Technikpolitur
Neuvorstellung. Opel hat den bis zu siebensitzigen Kompaktvan vor dem kommenden großen Modellwechsel optisch und technisch aufgefrischt.
Vans gehören ja weniger zu einer Fahrzeugsparte, an der sich die Designer austoben können. Die Prämisse, mit senkrecht stehenden Aufbauten auf kompaktem Grundriss möglichst viel Innenraum zu generieren, beschränkt die Extravaganzen. Das hat dem ersten Opel Zafira (von 1999) gegenüber seinem größeren Vorgänger, dem Sintra, auch nicht mehr optische Prägnanz verschafft. Dafür punktete der Rüsselsheimer mit inneren Werten, vor allem mit der Klapp-, Falt-und Verschiebetechnik der bis zu sieben Sitze, die man für den knapp mehr als fünfeinhalb Meter langen Familientransporter entwickeln ließ. Seither hat er drei Modellgenerationen durchfahren.
Frontal auffallend wurde er mit der Komplettüberarbeitung von 2011 gemacht, die neue bumerangförmige Scheinwerfereinheit verlieh ihm einen sozusagen spacigen Auftritt, die höher gezogene Schulterlinie hat ihm sportlichen Schwung an der Seitenlinie verschafft, die weit ins Dach gezogene Frontscheibe (mit „Schiebemütze“) verlieh ihm Charakter. Zum verbalen Unterstreichen seiner Weitreisetauglichkeit bekam er den Beinamen Tourer.
In etwa zwei Jahren steht eine Modellwechselpremiere an. Um bis dahin am Puls der Zeit zu bleiben, hat es jetzt eine Auffrischung gesetzt. Denn Opel hält zu seinem kompakten Siebensitzer, selbst wenn die steigende SUV-Flut auch das Kompaktvan-Segment eindämmt. Die Rüsselsheimer bescheinigen dem Zafira weiterhin Zukunft. Ab jetzt aber wieder ohne Tourer.
Tastenflut eingedämmt
Und ohne die charakteristischen Frontleuchten. Sie sind der optischen Annäherung an den neuen Astra gewichen. Das prägt sich unter anderem an der LED-Lichtsignatur der jetzt von den Nebellichtern abgesetzten Scheinwerfereinheit aus. Mit einer angehobenen und stärker akzentuierten Chromspange auf dem Kühlergrill erzielten die Designer eine durchgehende Linie, die optische Breite vermitteln soll.
Im Cockpit wurde die Knopfund Tastenflut eingedämmt. Das nunmehr taktile Sieben-Zoll-Display sitzt tiefer in der Mittelkonsole. Das Anzeigeinstrumentarium ist neu gezeichnet. Um den Zug der Zeit nicht zu verschlafen, kann man den Zafira nun auch zum mobilen Internethotspot konfigurieren. Basis dafür ist die weiterentwickelte Version des Infotainmentsystems (IntelliLink bei Opel). Damit ist man nicht nur ins OnlineService und -Assistenznetz eingebunden, sondern kann auch Smartphones integrieren (iOS und Android). Mit bis zu sieben Endgeräten soll der Permanenzkontakt mit der elektronischen Nabelschnur möglich sein. Mit drei, wie ausprobiert, hat es gut funktioniert. Auch das Navigieren klappte weitgehend unterbrechungslos.
Am Grundriss des Zafira und seinen Fahrtalenten – optional mit in drei Modi justierbarem Fahrwerk – wurde nicht gerüttelt. Die aktuelle Motorisierungspalette blieb. Klar, dass der stärkste Benzi- ner – 1,6-Liter-Turbo mit 200 PS – und der stärkste Diesel – 2,0-Liter mit 170 PS – für einen Ritt über die deutsche Autobahn die flottesten Begleiter sind. Für österreichische Speed-Limits sollte jedoch auch der Einstiegsottomotor – 1,4-Liter mit 120 PS – durchaus ausreichen.
Der Zafira mit dem neuen Gesicht ist ab September um 26.190 Euro zu haben. (trx)