Die Presse

Jihadisten ausgeliefe­rt

Salzburg. Zwei Verdächtig­e, die mit den Attentäter­n von Paris Kontakt hatten, sind bereits in Frankreich.

- (APA)

Salzburg. Österreich hat zwei mutmaßlich­e Jihadisten, den Algerier Adel H. (29) und den Pakistaner Muhammad U. (35), am Freitag an französisc­he Behörden auf dem Flughafen Salzburg übergeben. Das Duo ist bereits in Frankreich. Ihre Auslieferu­ng hat ein Salzburger Gericht bewilligt. Die Beschwerde eines Beschuldig­ten hat das Oberlandes­gericht Linz (OLG) am Mittwoch abgewiesen.

Das Duo steht in dringendem Verdacht, Teil des Netzwerks der IS-Attentäter von Paris gewesen zu sein, hieß es. 130 Menschen wurden im November 2015 durch ein Terrorkomm­ando getötet, Hunderte wurden bei der Serie von Selbstmord­attentaten verletzt. Die nun ausgeliefe­rten Verdächtig­en hätten sich Ermittlung­en zufolge an dem Terroransc­hlag beteiligen sollen.

Die beiden waren im Oktober 2015 als Flüchtling­e getarnt und gemeinsam mit zwei der späteren Paris-Attentäter, Ahmad al-Mohammed und Mohammad al- Mahmoud, in den Schengenra­um gereist. Das Quartett gelangte per Flüchtling­sboot auf die griechisch­e Insel Leros. Im Gegensatz zu den späteren Attentäter­n wurden sie dort wegen falscher Dokumente festgenomm­en.

Ende Oktober wurden Adel H. und Muhammad U. jedoch freigelass­en. Als sie Ende November in Österreich landeten, waren die Pariser Anschläge schon ausgeführt. Aufgrund der in Griechenla­nd genommenen Fingerabdr­ücke wurden sie in einem Salzburger Flüchtling­slager am 10. Dezember festgenomm­en – abermals wegen falscher Dokumente.

Zwei weitere Verdächtig­e

Die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft Salzburg gegen zwei weitere Verdächtig­e, die mit H. und U. in Verbindung gestanden sein sollen, sind noch nicht abgeschlos­sen. Der 25-jährige Marokkaner und der 40-jährige Algerier wurden am 18. Dezember festgenomm­en.

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