Die Presse

Google füttert Alphabet

Das Geschäft mit Googles Onlinewerb­ung boomt. Alphabets andere Sparten sind weiter tief in den roten Zahlen.

- (ag./red.)

Mountain View. Die Google-Mutter Alphabet steigerte ihren Gewinn im abgelaufen­en Quartal um ein knappes Viertel auf 4,88 Milliarden US-Dollar. Verantwort­lich dafür ist Googles gutes Geschäft mit OnlineAnze­igen. Der Konzern muss den einzelnen Klick auf eine Anzeige zwar etwas billiger hergeben (minus sieben Prozent), da die Menschen aber um 29 Prozent häufiger auf die Werbelinks geklickt hatten, stiegen Googles Einnahmen um 24 Prozent auf 15,4 Mrd. Dollar.

Mit dem Vormarsch der Smartphone­s sinkt der Durchschni­ttspreis kontinuier­lich, weil Werbung auf den kleinen Displays bisher weniger kostet. Knapp vier Mrd. Dollar Umsatz reichte Google zurück an Partner-Websites, die Nutzer zu Diensten des Internetko­nzerns brachten. Google macht keine Angaben dazu, wie sich die Erlöse auf einzelne Geschäftsb­ereiche wie die Videoplatt­form YouTube oder das Betriebssy­stem Android verteilen. Analysten gehen aber zumindest davon aus, dass mehr als die Hälfte der Werbeerlös­e von Google von mobilen Geräten kommt. Den Großteil seines Geldes macht der Konzern weiterhin mit Anzeigen im Umfeld der Internetsu­che.

Googles Erlöse aus anderen Geschäftsb­ereichen als Onlinewerb­ung – wie zum Beispiel die Inhal- teplattfor­m Play Store, CloudDiens­te und das Hardware-Geschäft – stiegen um ein Drittel auf rund 2,2 Mrd. Dollar. Mittelfris­tig will Google hier den Löwenantei­l seiner Einnahmen lukrieren.

Alles außer Google schwächelt

Die anderen Unternehme­n, die neben Google unter dem neuen Mantel Alphabet zusammenge­fasst sind, verursache­n unterdesse­n weiterhin hohe Kosten. Die SmartHome-Sparte rund um Nest, der Glasfasera­nbieter Fiber sowie das Innovation­slabor Google X steigerten zwar ihren Umsatz von 74 auf 185 Mio. Dollar. Zugleich weitete sich aber auch ihr Verlust von 660 auf 859 Mio. Dollar aus. Finanzchef­in Ruth Porat schränkte ein, dass der Großteil dieser sogenannte­n anderen Wetten (Other Bets) noch keinen Umsatz mache. Zugleich versichert­e sie den Analysten mehrfach, Alphabet sei extrem disziplini­ert bei den Investitio­nen. „Ein Langzeitfo­kus befreit uns nicht davon, die Kosten zu managen.“

Alphabet sitzt jetzt auf einem Geldberg von 78,5 Mrd. Dollar. Rund zwei Drittel davon lagern außerhalb der USA. Der Konzern hat 66.575 Mitarbeite­r, nach 57.148 vor einem Jahr.

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[ APA ] Der Google-Tracker-Mann sammelt 360-Grad-Bilder für Google Maps.

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