Gemütlichkeit bleibt Bedingung in den Bergen
Alpiner Luxus. Ob traditionell oder modern: Kühle Eleganz ist hier nicht gefragt.
Zirbenstube, Herrgottswinkerl und Kachelofen oder offene Giebel, große Glasfronten und offener Kamin: Die Vorstellungen davon, wie alpiner Luxus denn nun genau auszusehen hat, sind breit gefächert und von Generation zu Generation verschieden.
Den meisten luxuriösen Objekten in den Bergen sind aber Holz und Stein als bestimmende Bauelemente gemein; im Inneren geht es immer um eine gewisse Behaglichkeit. Die je nach Stil und Epoche in eher kleinen und niedrigen Räumen mit viel Holz erzeugt wird, oder in den modernen Chalets in durchaus hohen, lichtdurchfluteten Räumen mit viel Glas mit Materialien wie Altholz sowie beispielsweise Fell und Loden als Deko-Stoffen.
Kein kühler Chic
Fast inexistent ist im alpinen Luxussegment nach wie vor der ganz kühle Chic aus Sichtbeton, Glas und Metall, was nach Meinung der meisten Luxusmakler daran liegt, dass die Käufer, die mehrere Millionen Euro in ein Objekt in den Bergen investieren, häufig weitere Immobilien in der Stadt besitzen – und daher ihren Bedarf an ganz moderner (Innen-)Architektur eher in ihrem urbanen als dem alpinen Refugium decken – wobei Ausnahmen wie immer die Regel bestätigen.
Historisches Forsthaus
Bei der Suche nach Objekten mit diesem besonderen Charme lassen sich Häuser und Wohnungen aus allen Epochen und Stilrichtungen finden. Ein fast schon historischer Vertreter dieser Art steht derzeit in Lackenhof am Ötscher zum Verkauf: Das ehemals Rotschild’sche Forsthaus wurde 1897 im Schweizer Landhausstil erbaut und könnte mit seinem ausladenden Holzgiebel samt Balkon, weiß verputzten Wänden, grünen Fensterläden und dem steinernen Sockel direkt einem Heimatfilm entsprungen sein. 1997 wurde das Anwesen aufwendig renoviert, wobei der Charakter der Räume mit eher niedrigen Decken und Sprossenfenstern weitgehend erhalten geblieben und mit modernem Mobiliar ergänzt worden ist.
Gewohnt wird hier auf 560 Quadratmetern Grundfläche auf drei Geschoßen in zehn Zimmern und vier Bädern, auf dem knapp 1500 Quadratmeter großen Grund finden sich außerdem ein ehemaliges Gesindehaus und eine eigene Quelle. Angeboten wird der Klassiker um 1,4 Millionen Euro von R.V.G. Immobilien in Wien.
„Hütte“aus den Sechzigern
Ein wenig jünger und in mancherlei Hinsicht besonders ist dagegen die sogenannte Bärenhütte, die aktuell in Jochberg, einem idyllischen Dorf nahe Kitzbühel, auf neue Besitzer wartet. 1966 erbaut und 2005 zum Chalet umgestaltet, findet sich hier eine spannende Kombination von Tradition und modernen Akzenten, wobei die „Hütte“– was eine deutliche Untertreibung ist – bewusst nicht im Tiroler Stil gehalten wurde, sondern sich vielmehr als Hommage an die kanadischen Blockhütten versteht. Das zeigt sich unter anderem an der Verwendung farbenfroher Akzente und bunter Muster – nebst dem Sichtdachstuhl mit viel Altholz und einem wuchtigen Natursteinkamin, über dem eine nicht minder wuchtige Elchtrophäe als Hommage an die Wälder der Rocky Mountains prangt. Im ganzen Haus finden sich Unikate – wie auch der namensgebende Bär, der in Lebensgröße in der Ecke steht – oder fast künstlerisch anmutende Konstruktionen aus Geäst und Birkenholz.
Insgesamt hat die „Hütte“460 Quadratmeter Wohnfläche, die sich neben dem knapp 100 Quadratmeter großen Wohn-Ess-Kochbereich samt Kamin und Kachelofen auf sechs Schlafzimmer und fünf Bäder verteilen; außerdem gibt es einen Weinkeller und einen Wellnessbereich mit Sauna und