Ministerium prüft Gespräche mit Eltern
Mehr Kinder sollen schon mit vier in den Kindergarten.
Wien. Erstmals werden heuer Eltern verpflichtend zu einem Gespräch eingeladen, wenn ihre Kinder mit vier Jahren noch nicht für den Kindergarten angemeldet sind. Das Familienministerium will nun herausfinden, ob sich diese Maßnahme bewährt oder ob nicht sogar ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr implementiert werden sollte. Konkret erfragt das Ressort von Sophie Karmasin bei den Ländern, ob sie die Maßnahmen schon implementiert haben und ob Sanktionen vorgesehen werden.
Niederösterreich hat die Elterngespräche schon vor dem Kindergartenjahr 2015/2016 in einem Pilotprojekt etabliert. Hier will das Ministerium etwa wissen, wie viele Kinder dann letztlich zum Kindergartenbesuch angemeldet wurden.
Quote wie bei Fünfjährigen
Im Ministerium wurde ein Muster-Schreiben an die Eltern erstellt, das von den Ländern übernommen werden kann. Darin wird argumentiert, welche Vorteile ein Kindergartenbesuch bringt, etwa, dass die sprachlichen Fähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten erweitert werden und der Schuleintritt erleichtert wird. Auch werden die Eltern darauf hingewiesen, dass Betreuungspflichten und Beruf besser vereinbart werden können. Knapp fünf Prozent aller Vierjährigen besuchen noch keinen Kindergarten. Karmasin möchte bei ihnen eine Betreuungsquote wie bei Fünfjährigen erreichen – die liegt bei 98 Prozent.