Ein neuer Angstgegner für den Meister
Bundesliga. Wie schon vor einem Jahr ist Salzburg mit zwei sieglosen Spielen in die Saison gestartet. Coach Oscar´ Garc´ıa haderte auch beim 1:1 gegen den WAC mit seiner Offensive: „Entweder man hat Qualität, oder man hat sie nicht.“
Salzburg. Mit dem enttäuschenden 1:1 im ersten Heimspiel gegen Wolfsberg gelang Meister Salzburg immerhin der erste Punkt der Saison. Im Vorjahr setzte es zum Auftakt gleich zwei Niederlagen.
Beide Tore in Salzburg sorgten aber für Diskussionsstoff. Beim 1:0 durch Jonatan Soriano per Elfmeter gestand Schiedsrichter Julian Weinberger eine Fehlentscheidung ein. Und den Ausgleich der Gäste durch Philip Hellquist ermöglichte erst ein schwerer Patzer von SalzburgVerteidiger Dayot Upamecano. Es war die einzige klare Torchance des WAC in der gesamten Partie. „Das war für mich ein typisches Spiel, wo der Gegner zwei Chancen hat, ein Tor macht und dann ein Remis herauskommt, weil wir aus sehr vielen Chancen zu wenig Tore gemacht haben“, meinte Salzburg-Trainer O´scar Garc´ıa.
Mit seiner eigenen Offensivabteilung konnte der Spanier aber auch nicht zufrieden sein. Das einzige Tor der Salzburger entstand nicht aus dem Spiel, sondern aus einem Elfmeter – noch dazu einem, den es gar nicht hätte geben dürfen. „Nach Durchsicht der Bilder muss ich sagen, dass es eine Fehlentscheidung war“, erklärte Schiedsrichter Weinberger. Der auffällige Salzburg-Neuzugang Munas Dabbur hatte sich bei WAC-Verteidiger Joachim Standfest eingehakt. Somit durfte sich WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger ebenfalls bestätigt fühlen. „Wir haben uns diesen Punkt auch verdient. Vor allem, weil der Elfmeter gegen uns meiner Meinung nach keiner war.“
Dass das 4-3-3, mit dem Salzburg in dieser Saison spielt, bisher nicht greift, beunruhigt O´scar noch nicht. „Das System, das man spie- len lässt, hängt von den vorhandenen Spielern ab.“Außerdem: „Der letzte Pass ist schwer zu trainieren. Entweder man hat Qualität, oder man hat sie nicht.“
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses gab es für Salzburg vor dem Rückspiel in der ChampionsLeague-Qualifikation am Mittwoch gegen Partizani Tirana kleine Lichtblicke. So zeigte Stürmer Dabbur, 24, erstmals auf. Und die belgisch-brasilianische Neuerwerbung Wanderson, 21, brachte nach seiner Einwechslung gegen den WAC gleich frischen Wind.
Für einen Sieg reichte es aber wieder nicht. In den jüngsten fünf Bundesliga-Duellen gab es vier Unentschieden und nur einen Sieg für Salzburg. „Es sieht so aus, als entwickeln wir uns zum Angstgegner von Salzburg“, meinte WAC-Tormann Alexander Kofler. (red.)