Die Presse

Dem gelernten Revisor stellen sich die Haare auf

- Dr. Josef Mannert, 1230 Wien

„Die Kindergärt­en werden von ihrer Vergangenh­eit eingeholt“, Leitartike­l v. Julia Neuhauser, 27. 7. In ihrem Leitartike­l kommentier­t Frau Neuhauser sehr prägnant die Versäumnis­se und Inexistenz der Kindergart­enkontroll­e in Wien. Mir ist noch gut in Erinnerung, wie die damalige zuständige Stadträtin, Sonja Wehsely, vor einigen Monaten Außenminis­ter Kurz vor der Fernsehkam­era des ORF mit den Worten „Der will sich ja nur profiliere­n“verächtlic­h machte. Damals ging es „nur“um den Projektber­icht des Religionsp­ädagogen Aslan, der madig gemacht wurde.

Nun wissen wir, dass das nur die Spitze eines Eisbergs darstellte. Dem gelernten Revisor stellen sich die Haare auf. Ein umfassende­r Jahreskont­rollplan, abgestützt durch eine Risikoanal­yse, wäre der zuständige­n Stadträtin vorzulegen (keinesfall­s nur dem nächsthöhe­ren Senatsrat!). Darauf aufbauend wären die Kindergärt­en – unange- meldet – zu überprüfen. Der Bericht ist direkt dem politisch Verantwort­lichen vorzulegen. Beim Verdacht doloser Handlungen ist umgehend an die Politik Meldung zu erstatten, und Abhilfemaß­nahmen wären einzuleite­n.

Offenbar sind diese Standardab­läufe den zuständige­n Stellen nicht bekannt, sonst könnten die jüngsten Vorkommnis­se von den Medien nicht als „mangelhaft und inexistent“bezeichnet werden.

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