Dem gelernten Revisor stellen sich die Haare auf
„Die Kindergärten werden von ihrer Vergangenheit eingeholt“, Leitartikel v. Julia Neuhauser, 27. 7. In ihrem Leitartikel kommentiert Frau Neuhauser sehr prägnant die Versäumnisse und Inexistenz der Kindergartenkontrolle in Wien. Mir ist noch gut in Erinnerung, wie die damalige zuständige Stadträtin, Sonja Wehsely, vor einigen Monaten Außenminister Kurz vor der Fernsehkamera des ORF mit den Worten „Der will sich ja nur profilieren“verächtlich machte. Damals ging es „nur“um den Projektbericht des Religionspädagogen Aslan, der madig gemacht wurde.
Nun wissen wir, dass das nur die Spitze eines Eisbergs darstellte. Dem gelernten Revisor stellen sich die Haare auf. Ein umfassender Jahreskontrollplan, abgestützt durch eine Risikoanalyse, wäre der zuständigen Stadträtin vorzulegen (keinesfalls nur dem nächsthöheren Senatsrat!). Darauf aufbauend wären die Kindergärten – unange- meldet – zu überprüfen. Der Bericht ist direkt dem politisch Verantwortlichen vorzulegen. Beim Verdacht doloser Handlungen ist umgehend an die Politik Meldung zu erstatten, und Abhilfemaßnahmen wären einzuleiten.
Offenbar sind diese Standardabläufe den zuständigen Stellen nicht bekannt, sonst könnten die jüngsten Vorkommnisse von den Medien nicht als „mangelhaft und inexistent“bezeichnet werden.