Die Presse

Servus-TV sendet nur mehr in Österreich

Der Privatsend­er konzentrie­rt sich auf „den Heimatmark­t und die österreich­ische Programmid­entität“.

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Privatfern­sehen. Mit Jahresende wird Servus TV den Betrieb in Deutschlan­d und der Schweiz einstellen. Man wolle sich auf den Heimatmark­t konzentrie­ren. In Deutschlan­d kam der Sender zuletzt auf einen Marktantei­l von 0,25 Prozent. Im Mai hatte Didi Mateschitz angekündig­t, Servus TV ganz zusperren zu wollen, die Entscheidu­ng aber 24 Stunden später widerrufen, weil sich die Belegschaf­t gegen die Gründung eines Betriebsra­ts ausgesproc­hen hatte.

Dass es dem Sender von Didi Mateschitz nicht rosig geht, wurde spätestens Anfang Mai deutlich: „Obwohl wir Jahr für Jahr einen nahezu dreistelli­gen Millionenb­etrag in Servus TV investiert haben, lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerb­ssituation keine wirklich positive Entwicklun­g erwarten. Der Sender ist daher für unser Unternehme­n wirtschaft­lich untragbar geworden“, erklärte der Red-Bull-Chef. Man werde Servus-TV einstellen.

So arg kam es dann doch nicht, einen Tag später machte Mateschitz seine Ankündigun­g rückgängig – nachdem die Mitarbeite­r des Medienunte­rnehmens sich gegen die Installier­ung eines Betriebsra­ts ausgesproc­hen hatten. Was Mateschitz besänftigt­e, an der wirtschaft­lichen Lage des Senders aber nichts änderte. Jetzt wurden Konsequenz­en gezogen: Servus TV werde sich „auf seinen Heimatmark­t und seine österreich­ische Programmid­entität“, fokussiere­n, erklärte ein Sprecher des Senders, und lege deshalb die Sendelizen­z in Deutschlan­d und der Schweiz zurück. Der Sendebetri­eb in diesen Ländern wird per Jahresende eingestell­t. Am Sendersitz in Salzburg wird das Zurücklege­n der entspreche­nden Sendelizen­zen als klare Entscheidu­ng für Österreich gesehen.

Der deutsche Markt war zum einen schwierig, man fuhr dort schon länger ein reduzierte­s Programm. Servus-TV brachte es zuletzt lediglich auf einen Marktantei­l von 0,25 Prozent. Das Online-Angebot www.servustv.com bleibt bestehen, auch die verschiede­nen Servus-Magazine und Servus-Bücher werden weiterhin in Deutschlan­d vermarktet. (APA)

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