Die Presse

DER OLYMPIA-STAR

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Fabelsprin­ter. James Cleveland „Jesse“Owens (22) aus Alabama wollte zunächst wegen der Rassendisk­riminierun­g nicht nach Deutschlan­d fahren, wurde aber von seinem Trainer überredet.

Sein Charisma war legendär. Schließlic­h kam er schon als Weltrekord­halter nach Europa: Am 25. Mai 1935 stellte er in Ann Arbor, Michigan, bei der Big Ten Conference an der University of Michigan innerhalb von 45 Minuten fünf neue Weltrekord­e auf, einen Weltrekord stellte er ein. Um 15.15 Uhr egalisiert­e er mit 9,4 Sekunden den bisherigen Weltrekord über 100 Yard (91,44 m). Um 15.25 Uhr sprang er die Weltrekord­weite von 8,13 Meter, die erst am 12. August 1960 von Ralph Boston überboten wurde. Auf weitere Versuche verzichtet­e er. Um 15.45 Uhr siegte er im Lauf über 220 Yard (201 m) mit 20,3 Sekunden, wobei er den Weltrekord um 0,3 Sekunden verbessert­e. Gleichzeit­ig wurde diese Zeit als Verbesseru­ng des Weltrekord­s über die kürzere 200-Meter-Strecke anerkannt. Um 16.00 Uhr brach er mit 22,6 Sekunden als erster Läufer die 23-Sekunden-Marke auf der 220-Yard-HürdenStre­cke. Auch diese Zeit wurde als Weltrekord über die 200-Meter-Hürden-Strecke anerkannt.

Boykott. Auch die österreich­ischen Sportler des jüdischen Vereins Hakoah waren im Dilemma. Bei der zweiten Makkabiade im Jahr 1935 in Tel Aviv war Judith Deutsch die erfolgreic­hste Schwimmeri­n und galt nun für Olympia 1936 als Favoritin. Da sie aber nicht bereit war, vor Hitler zu defilieren, verweigert­e sie die Teilnahme.

Strafe. Eine lebenslang­e Sperre durch den Österreich­ischen Schwimmver­band sowie die Aberkennun­g aller bis dahin erzielten Titel (die erst 1995 wieder rückgängig gemacht wurde) war Folge dieser Weigerung.

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