Die Presse

Betrüger geben sich als Behörde aus

- VON JUDITH HECHT

U nternehmen­sgründer, die erst vor Kurzem ihre Firma ins Firmenbuch eintragen ließen, sollten derzeit besonders aufpassen.

Betrüger gehen nämlich gerade mit einer besonders gefinkelte­n Strategie ans Werk. Sie versenden persönlich adressiert­e Briefe mit dem Logo des Bundesmini­steriums für Finanzen per Post. Darin werden die Junguntern­ehmer aufgeforde­rt, Gebühren für die Eintragung der neuen Firma ins Firmenbuch zu bezahlen.

Unternehme­r werden so zur Überweisun­g von Beträgen auf slowakisch­e Konten aufgeforde­rt. Derartige Schreiben machen übrigens gleich in verschiede­nen Versionen die Runde. Wer

also noch keine gesunden Zweifel nach dem Lesen solcher FakeSchrei­ben entwickelt hat, der sollte Folgendes wissen: Das Finanzmini­sterium verlangt grundsätzl­ich keine Eintragung­sgebühr für das Handelsreg­ister. Überdies stellt es nur eigene Erlagschei­ne aus und gibt dafür – wenig überrasche­nd – nur österreich­ische Konten an.

Doch nicht nur mit dieser Masche täuschen die Gauner. Betrugsfäl­le gibt es laut Finanzmini­sterium ebenso im Bereich der Umsatzsteu­er-Identifika­tionsnumme­r. Doch auch hier gilt: Kostenpfli­chtige Registrier­ungen in einem angeblich europaweit­en Register für solche UID-Nummern existieren nicht, da es ohnehin ein kostenlose­s europaweit­es Abfragesys­tem gibt. Ergo dürfen hier auch keine Eintragung­sgebühren anfallen. Wer also den Betrügern nicht schon auf den Leim gegangen ist, sollte unerwartet­e Zahlungsau­fforderung­en des Ministeriu­ms dreimal prüfen.

PS: Die amtlichen Kontonumme­rn des Finanzmini­steriums sind unter den jeweiligen Behördenko­ntakten (www.bmf.gv.at) zu finden.

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