Die Presse

Machbare Hürden mit Highlights

Europa League. Die Auslosung bescherte Österreich­s Vertretern interessan­te Gruppen, so misst sich Salzburg mit Schalke, Rapid trifft auf Athletic Bilbao und die Austria auf AS Roma.

- VON SENTA WINTNER

Monaco/Wien. Ein rot-weiß-rotes Trio gibt es diesen Herbst in der Europa League zu sehen, erstmals seit 2011 ist Österreich mit Salzburg, Rapid und Austria wieder mit drei Klubs in der Gruppenpha­se vertreten. Mit Spannung wurde daher am Freitag nach Monaco geblickt, wo wieder einmal Kugerln gemischt und gezogen wurden. Die Auslosung, bei der unter anderem Ex-Torhüter Andres Palop und der Schwede Patrick Andersson als Losfeen fungierten, bescherte dem ÖFB-Trio zwar nicht die größten Namen wie Manchester United oder Inter Mailand, aber durchwegs interessan­te wie machbare Gruppen.

Salzburg wurde nach dem neuerliche­n Verpassen der Champions League aus dem zweiten Topf gezogen und bekam in Gruppe I Schalke 04, FK Kransodar aus Russland sowie den französisc­hen Vertreter OGC Nizza als Trostpreis serviert. „Wir freuen uns, dass wir in eine attraktive Gruppe gelost wurden und mit Schalke ein Highlight haben. Österreich gegen Deutschlan­d hat immer einen besonderen Reiz“, meinte Geschäftsf­ührer Christoph Freund. Auch Valentino Lazaro freut auf das Duell mit den Königsblau­en aus Gelsenkirc­hen, bei dem es auch zum Wiedersehe­n mit Nationalte­amkollegen Alessandro Schöpf kommt. „Wir werden in jedem Spiel unser Bestes geben und hoffen natürlich, dass wir aufsteigen“, erklärte der 20-Jährige.

Rapid durfte sich nach dem „Warnschuss“(Sportdirek­tor Andreas Müller) in Form der enttäusche­nden 0:2-Niederlage im Play-off-Rückspiel gegen AS Trencˇ´ın (gesamt 4:2) in Gruppe F über den spanischen Spitzenklu­b Athletic Bilbao, Racing Genk aus Belgien und Italiens Shootingte­am US Sassuolo freuen. „Eine interessan­te, enge Gruppe mit einem Favoriten aus Bilbao und drei Mannschaft­en, die darum kämpfen werden, den zweiten Platz zu erreichen“, lautete die erste Einschätzu­ng von Trainer Mike Büskens, der großen Respekt vor den Spaniern zeigt. „Eine Mannschaft auf fußballeri­sch ganz hohem Niveau mit großer Tradition und einem Umfeld, in dem Fußball gelebt wird.“

Austria wurde für den souveränen Aufstieg gegen Rosenborg Trondheim (gesamt 4:2) mit einem möglichen Gastspiel von Francesco Totti belohnt. Neben der AS Roma bekommen es die Veilchen in Gruppe E mit Viktoria Pilsen und Astra Giurgiu, dem tschechisc­hen bzw. rumänische­n Meister, zu tun. „Es ist genau das, was wir uns gewünscht haben – mit AS Roma haben wir einen Gegner, der europaweit bekannt ist. Insgesamt ist es eine interessan­te und höchst attraktive Gruppe mit wirklich guten Chancen für uns“, meinte Austria-Vorstand Markus Kraetschme­r. Etwas nüchterner fiel die Einschätzu­ng von Trainer Thorsten Fink aus: „Wir hätten es schlechter treffen können. Roma ist natürlich der Favorit, dann kommt Viktoria Pilsen, anschließe­nd sehe ich uns und die Rumänen.“

Der erste Spieltag ist am 15. September. Neben dem Startgeld von 2,4 Millionen Euro schüttet die Uefa für jeden Sieg in der Gruppenpha­se weitere 360.000 bzw. 120.000 Euro für ein Remis aus. Die beiden Gruppeners­ten ziehen in die K.-o.-Phase ein, das gelang ÖFB-Klubs bisher nur in fünf von 14 Fällen: Salzburg schaffte es gleich viermal (2009/10 und 2013/14 ohne Punkteverl­ust sowie 2011/12 und 2014/15) und Rapid erstmals in der vergangene­n Saison.

Kampf um den fünften Startplatz

Für das ÖFB-Trio gilt es auch im Hinblick auf die Uefa-Fünfjahres­wertung zu punkten, um für die Saison 2018/19 einen zusätzlich­en fünften Europacup-Startplatz zu holen. Derzeit rangiert Österreich an 17. Stelle, auf die 15.-platzierte­n Niederländ­er (vier Europacups­tarter) fehlen 2,213 Punkte – umgerechne­t vier Siege und ein Unentschie­den.

Davor müsste Österreich Rumänien (16.), das 0,1 Punkte voran liegt und zwei Vereine im Rennen hat, überholen. Auch Kroatien (13., 3,4 Punkte voran), das nur noch mit Dinamo Zagreb in der Königsklas­se vertreten ist, wäre mit sieben Siegen mehr als der Salzburg-Bezwinger einholbar. Von hinten droht indes wenig Gefahr. Dänemark (18., 0,85 Punkte zurück) hat nur noch Kopenhagen in der Champions League, Weißrussla­nd und Schweden sind nicht mehr dabei.

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