Die Presse

Heta kommt mit Abbau gut voran

Bad Bank. Milliarden­überschuss in der Halbjahres­bilanz. Aber viele offene Probleme.

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Wien. Heta Asset Resolution, die Abbaubank der früheren Hypo Alpe Adria, bilanziert im ersten Halbjahr 2016 positiv und weist einen Periodenüb­erschuss in Milliarden­höhe aus. Allerdings nur auf dem Papier und vorläufig, denn die positive Bilanz basiert auf dem durch die FMA verfügten Schuldensc­hnitt für Heta-Anleihen. Im Endeffekt werden die Gläubiger aber deutlich mehr erhalten, als beim Schuldensc­hnitt festgelegt.

Der Schuldensc­hnitt und die gleichzeit­ig verfügte Kapitalher­absetzung schlagen sich in der Halbjahres­bilanz mit einem positiven Effekt von insgesamt 10,65 Mrd. Euro nieder. Davon entfallen allein 7,5 Mrd. Euro auf den Schnitt. Ohne diese beiden Maßnahmen wäre das Periodener­gebnis also deutlich negativ ausgefalle­n. Wie berichtet hat die FMA verfügt, dass die Verbindlic­hkeiten der Heta um 54 Prozent für vorrangige und um 100 Prozent für nachrangig­e Anleihen verringert werden. Allerdings sind die „geschnitte­nen“Anleihen mit Garantien des Landes Kärnten versehen, auf die die Gläubiger zurückgrei­fen könnten.

Im Frühjahr wurde deshalb eine Vereinbaru­ng mit den Gläubigern getroffen, wonach die Republik den Haltern von landesgara­ntierten Hypo-Anleihen ein Rückkaufan­gebot stellen wird. Auf diese Weise sollen die Gläubiger nicht 46 Prozent, sondern rund 90 Prozent ihrer Forderunge­n erfüllt bekommen. Die genaue Höhe steht noch fest, das Angebot soll im Herbst gelegt werden. Das Land Kärnten soll für diesen Rückkauf 1,2 Mrd. Euro lockermach­en, der Rest soll über die Verwertung der in der Heta geparkten Hypo-Reste aufgebrach­t werden.

Verwertung läuft gut

Die Verwertung dieser Hypo-Reste läuft nach Angaben der Heta bisher überrasche­nd gut. Allerdings sind die leichter verwertbar­en HypoTeile schon abgestoßen, der Verkauf der verblieben­en Assets werde sich nun wesentlich schwierige­r gestalten, sagte Heta-Chef Sebastian Schoenaich-Carolath Donnerstag­abend. Grund dafür seien die Komplexitä­t der verblieben­en Reste und die politische­n Unwägbarke­iten in Europa. Dennoch hoffe man, bis Ende 2018 80 Prozent verwertet zu haben. (red.)

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