Brüssel macht Deutscher Börse zu schaffen
Die geplante Fusion mit LSE wird erneut geprüft.
E ine Kurserholung bei Aktien der Deutschen Bank und steigende Ölpreise haben an den europäischen Börsen am Mittwoch für Aufatmen gesorgt. Bei der Deutschen Bank ging es nach dem Absturz auf ein frisches Rekordtief von 10,18 Euro zu Wochenbeginn wieder aufwärts. Die Papiere gewannen bis zu vier Prozent. Anleger haben erleichtert reagiert, dass das krisengeschüttelte Institut nach Einschätzung der Bundesregierung derzeit keine Staatshilfe braucht.
Schlechtere Nachrichten gab es unterdessen für die Deutsche Börse selbst. Die EU äußerte am Mittwoch schwere Bedenken gegen die geplante Fusion mit der London Stock Exchange. Die EU-Kommission listete Einwände gegen die gut 25 Milliarden Euro schwere Fusion in einem halben Dutzend Bereichen auf – von der Abwicklung von Derivaten (Clearing) über den Handel mit deutschen Aktien bis zum Geschäft mit Börsenindizes. Mit der Fusion entstünde der mit Abstand größte europäische Börsenbetreiber.
Die EU-Kommission wird die Verschmelzung nun in einer zweiten Prüfungsphase noch genauer unter die Lupe nehmen. Dafür hat sie bis zum 13. Februar 2017 Zeit. Es ist anzunehmen, dass die Börsen der Behörde entgegenkommen werden. Die LSE signalisierte bereits den Willen, ihr französisches Abwicklungshaus Clearnet zu verkaufen.