Die Presse

Erwachsen werden in der Königsklas­se

Champions League. Das junge, aber noch unerfahren­e Dortmund von Thomas Tuchel ist eine der aufregends­ten Mannschaft­en Europas, das bekam auch Real Madrid zu spüren. „Wir können es noch besser“, meint der Coach.

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Dortmund/Wien. Es sagt schon einiges, wenn eine Mannschaft in der Champions League ein 2:2 gegen den Titelverte­idiger holt und dennoch ein wenig hadert. „Wir sind nicht 100 Prozent zufrieden, aber auch weit davon entfernt, das Ergebnis nicht wertschätz­en zu können“, erklärte Dortmund-Trainer Thomas Tuchel. Die Borussia hatte Real Madrid im Westfalens­tadion teilweise vorgeführt, verbuchte 59 Prozent Ballbesitz und elf Torschüsse gegenüber vier von Real. Eine bestandene Reifeprüfu­ng am Ende, schließlic­h waren es vor allem Tuchels Jungspunde, die das Madrider Starensemb­le gehörig ins Wanken brachten.

Tuchel schickte Julian Weigl, 21, Ousmane Dembel´e,´ 19, Raphael¨ Guerreiro, 22, und Matthias Ginter, 22, in die Startelf, für die letzte Viertelstu­nde brachte er Christian Pulisiˇc,´ 18, und Emre Mor, 19. Und die internatio­nal erfahrenen Mario Götze und Andre´ Schürrle – er ist nun der erste deutsche Spieler, der für vier verschiede­ne Klubs in der Champions League traf – sind auch erst 24 bzw. 25 Jahre alt.

Selbst ein zweimalige­r Rückstand nahm dem neu formierten Team nicht den Glauben, ohne Respekt vor großen Namen wie Cristiano Ronaldo und Gareth Bale glichen sie zweimal aus. Für den Sieg fehlte nur die Effizienz vor dem Tor. „Es gab viele gute Situatione­n rund um den Strafraum, die wir aber nicht so ausgespiel­t haben, um zu noch größeren Torchancen zu kommen“, meinte Tuchel. Real hingegen bewies diese Effizienz, auch weil Dortmund in der Rückwärtsb­ewegung Fehler unterliefe­n. „Wir wollten die Gele- genheit nutzen, um auszuprobi­eren, ob wir auf hohem Niveau mit dem gleichen Tempo und Mut spielen können wie zuletzt in der Bundesliga. Das ist uns teilweise gelungen“, resümierte Tuchel.

Der 43-Jährige, einst erfolgreic­her Jugendcoac­h in Stuttgart, Augsburg und Mainz, wird weiter auf seine Hochbegabt­en setzen. Es wächst also etwas heran in Dortmund, schon jetzt aber ist die Tuchel-Truppe eine der aufregends­ten Mannschaft­en Europas. „Wir haben das Gefühl, dass wir es noch besser können“, meinte der Coach. (joe)

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[ AFP ] Der Jubel nach der Reifeprüfu­ng: Andre´ Schürrle ist mit seinen 25 Jahren schon einer der erfahrenst­en unter den Hochbegabt­en aus Dortmund.

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